Ich liebe es am Ende des Jahres durch meine Fotos zu scrollen und nochmal zurückzuschauen, was im letzten Jahr alles los war. Immer denke ich zu Beginn „War doch nichts Besonderes“ und immer wieder bin ich überrascht über die vielen Erlebnisse und Erfahrungen, an die mich die Bilder erinnern. 2024 war für mich ein Jahr der Begegnungen und inspirierenden Momente. Es war das Jahr, in dem ich durch meine persönliche Weiterentwicklung genau meine Nische gefunden habe und klar definieren kann, wie ich zukünftig arbeiten will. Gleichzeitig war es geprägt von Verbindungen – sowohl zu Menschen, die mich beruflich und persönlich inspiriert haben, als auch zu Orten, die mir neue Perspektiven eröffneten. 2024 hat mir gezeigt, wie viel Energie und Kreativität entstehen können, wenn Wissen, Wachstum und Begegnungen aufeinandertreffen. In meinem Jahresrückblick 2024 nehme ich dich mit auf meine Reise durch die Highlights des Jahres, lasse besondere Momente Revue passieren und ziehe ein persönliches Fazit. Außerdem verrate ich, was ich 2025 vorhabe und was ich aus diesem Jahr mitnehme.
Meine Themen und Highlights in 2024
Ich bin jetzt integrative Lerntherapeutin, M.A. – YEAH!
Ein großer Meilenstein in diesem Jahr war der Abschluss meines Masterstudiums an der TUCed in Chemnitz. Nachdem ich 2022 mit dem Studium begonnen hatte und 2023 alle Pflichtveranstaltungen samt Leistungsnachweisen erfolgreich abschließen konnte, stand nur noch die Masterarbeit aus. Die Themenfindung war eine größere Herausforderung, als ich erwartet hatte, doch darüber habe ich bereits im letzten Jahresrückblick berichtet.
2024 fehlte nur noch der Rest Motivation, um die Arbeit wirklich fertigzustellen. Zum Glück fand ich in meinen zwei lieben Kolleginnen Susanne Seyfried und Sandra Mundel wunderbare Unterstützerinnen. Wir trafen uns regelmäßig zum gemeinsamen Schreiben und mit Sandra konnte ich die Arbeit schließlich im Februar fertigstellen: Prävention von Rechenschwäche durch Förderung mathematischer Basiskompetenzen in der 1. Klasse: Ein theroriegeleiteter Vergleich der Erstklasslehrwerke Matheabenteuer mit Lisa und Ali und Flex und Flo. Ein sperriger Titel, von dem ich zunächst nicht so begeistert war. Anfangs fand ich den Titel etwas sperrig, doch je tiefer ich ins Thema eintauchte, desto spannender wurde es – vor allem durch den kollegialen Austausch.
Mein Fazit: Prävention von Rechenschwäche gelingt nur mithilfe der Institutionen, Kindergarten und besonders der Schule, da dort erstmals alle Kinder erreicht werden können. Dies stellt hohe Anforderungen an die Lehrkräfte, die in der ersten Klasse unterrichten. Wir alle wissen, dass die Ausstattung an Schulen, personelle, zeitliche und materielle Ressourcen nicht optimal sind. Ein geeignetes Lehrwerk kann hier helfen, Lehrkräfte, besonders fachfremd, schulartfremd oder als Quereinsteiger unterrichtende, zu unterstützen und einen guten Anfangsunterricht zu ermöglichen. Ein Unterricht, der alle Schüler dort abholt, wo sie stehen. Nur so haben Schulanfänger die Möglichkeit, fehlende Basiskompetenzen – ein zentrales Merkmal von Rechenschwäche – aufzubauen und von Anfang an am Mathematikunterricht teilzuhaben, statt abgehängt zu werden.
Meine Ergebnisse habe ich in diesem Jahr auch in einem Vortrag im Lerntherapeutennetzwerk vorgestellt und in vielen Beratungen mit Lehrkräften weitergegeben. Damit meine Ergebnisse möglichst vielen zugutekommen, arbeite ich aktuell an einer Checkliste, die Lehrkräften hilft, Erstklasslehrwerke auf ihre Eignung zur Förderung mathematischer Basiskompetenzen zu prüfen. Ich hoffe, damit einen Beitrag leisten zu können, um Kindern schon im Anfangsunterricht einen guten Start zu ermöglichen. Falls dich das interessiert, melde dich gerne für meinen Newsletter an. Dann erfährst du es sofort, wenn die Checkliste fertig ist.
Mehr Meer – Urlaube am Meer
Wer mich kennt weiß, dass ich das Meer liebe und das Meer in Frankreichs Nord- und Westküste im Besonderen. An Ostern waren wir wieder daher einmal im Norden Frankreichs, im Nord-Pas-de-Calais. Das ist die Region, die von uns aus am schnellsten zu erreichen ist. In 7 Stunden reiner Fahrtzeit erreicht man die Küste des Ärmelkanals. Wir waren früher schon öfter in der Region von Boulogne-sur-Mer und haben dort schöne Urlaube auf dem Campingplatz oder in verschiedenen Ferienhäusern verbracht.
Diesmal waren wir in der Nähe des Gris Nez und waren schwer enttäuscht. Zum einen war das Wetter ziemlich stürmisch und kalt – gut, dass ist nun mal so – aber die Region hat sich wohl in den letzten Jahren, seitdem wir das letzte Mal da waren zur absoluten Flüchtlingshochburg entwickelt. Überall am Strand und auf den angrenzenden Spazierwegen fanden wir verlorene Kleidungsstücke, Rettungswesten und sonstige Habseligkeiten. Das war sehr verstörend: Wir sind in die Region gefahren, um Urlaub zu machen, während verzweifelte Menschen ihr Leben riskierten, um über den Ärmelkanal nach Großbritannien zu gelangen – nur 32,3 km ist die kürzeste Verbindung zwischen den Küsten. Abends fuhr die Küstenwache am Strandabschnitt unseres Ferienhauses vorbei. Auf den Wegen patrouillierten tagsüber bis an die Zähne bewaffnete und vermummte französische Militärs – alle sehr freundlich, aber trotzdem ein sehr seltsames Gefühl, wo wir doch einfach nur wandern wollten. Auch Jäger auf Treibjagd haben wir gesehen. Bis wir an einem anderen Tag feststellten: Die machten Jagd auf Menschen, die dann in größeren Gruppen wieder in Busse verfrachtet wurden, Ziel unbekannt.
Im Herbst waren wir wieder in Dänemark. Letztes Jahr hatte es uns dort so gut gefallen, dass wir uns diesmal ein Ferienhaus ganz im Norden von Jütland aussuchten. Obwohl es nur knapp 700 Kilometer waren, dauerte die Anfahrt über 10 Stunden. Wir kamen natürlich im Dunkeln an und hatten ein paar Schwierigkeiten das Ferienhaus zu finden – es war stockfinster und die Häuser sahen alle mehr oder weniger gleich aus. Dann aber konnte die Erholung beginnen: Wir hatten ein wunderschönes Ferienhaus im skandinavischen Design, nur wenige Schritte von den Dünen und dem Ostseestrand entfernt. Auch das Wetter spielte mit, es regnete immer nur kurze Zeit am Tag und glücklicherweise waren wir dann immer gerade irgendwo drin. Da Ost- und Nordsee dort nur knapp 30 Kilometer auseinanderliegen, konnten wir tolle Spaziergänze an beiden Meeren machen und in Grenen auch die Stelle besuchen, an der Nord- und Ostsee aufeinandertreffen – natürlich zusammen mit vielen anderen Touristen.
Gemeinsam mehr erreichen – Netzwerktreffen 2024
In diesem Jahr habe ich an drei Netzwerktreffen in Präsenz teilgenommen. Nachdem wir uns fast wöchentlich im Lerntherapeutennetzwerk live-online zu Weiterbildung oder Austausch treffen, haben wir uns dieses Jahr auch zweimal in Präsenz getroffen. Das erste Treffen fand im April in München statt. Es war das Wochenende, an dem es nochmal richtig kalt war und sogar geschneit hat. Freitags trudelten alle nach und nach ein und so haben wir uns abends zum gemeinsamen Abendessen im Löwenbräukeller getroffen. Bei bayerischem Essen und passender Live-Musik haben wir mitgesungen, geschunkelt und uns köstlich amüsiert.
Samstags haben wir bei einer kulinarischen Stadtführung Alt-Schwabing und die Schwabinger Bohème erkundet und viel Interessantes über das Viertel erfahren. Das Wetter spielte leider nicht so mit und so waren wir nach den 4 Stunden mit Regen und Schnee ziemlich durchgefroren. In einem kleinen Café wärmten wir uns dann auf und hatten so viel zu quatschen, dass wir einfach sitzen blieben. Der Austausch kam auch beim späteren Abendessen nicht zu kurz und so nahm jede von uns nach dem sonntäglichen Frühstück viele neue Ideen mit nachhause. Unter anderem wurden im Nachhinein selbst hergestellte Schokolade, gedruckte Spiele zum Zahlenraten und tolle Hilfekarten zum Spiel quer durch Deutschland und Österreich geschickt.
Das zweite Netzwerktreffen des Lerntherapeutennetzwerks fand im September in Wolfsburg statt. Eigentlich sollte das Treffen in Hannover stattfinden, aber wie schon in München, hatten wir ein Wochenende gewählt, an dem Messe war und die Hotels entsprechend ausgebucht bzw. sehr teuer waren. Statt das Wochenende zu verschieben (wie im April) haben wir kurzerhand den Ort geändert und so kamen diesmal 10 Lerntherapeutinnen in Wolfsburg zusammen. Bereits freitags waren Susanne Seyfried und ich zu einem Gespräch an der Waldschule Eichelkamp eingeladen und gemeinsam über den Einsatz von Lerntherapeuten im schulischen Kontext bzw. schulische Unterstützung von Kindern mit LRS oder Rechenschwäche zu reflektieren. Kurzfristig schloss sich Mirja Borgwardt-Lietz, eine Studienkollegin aus Buchholz, an und wir hatten einen tollen Austausch mit Schulleitung, Lehrerinnen und unserer Netzwerkkollegin und Lerntherapeutin Silke Hübner, die an der Schule ein Lernbüro einrichten konnte.
Samstags waren wir dann mit 10 Lerntherapeutinnen in Wolfsburg unterwegs – diesmal bei herrlichem Herbstwetter. Natürlich haben wir uns nur die schönsten Ecken Wolfsburgs angesehen und am Allersee waren alle der Meinung, sich wie im Urlaub zu fühlen. Nachmittags waren wir von Silke und ihrer Kollegin Sonja an der Waldschule zu Kaffee und Kuchen und Besichtigung des Lernbüros eingeladen. Als kleine Überraschung hatten wir für unsere Kolleginnen eine Bastelaktion vorbereitet, in der wir Duftsteine aus Salzteig herstellten. Zusammen mit einem Duft zur Konzentrationsförderung durften alle diese als Andenken mit nachhause nehmen. Die passenden Aufkleber inspirierten unsere Kollegin Pia Fest dazu, sich sonntags nochmal auf den Weg durch Wolfsburg zu machen und tolle Fotos zu schießen und mit passenden Sprüchen zu verbinden.
Das dritte Treffen fand ebenfalls in Wolfsburg statt. Seit einigen Jahren treffe ich mich mit lieben Kolleginnen zu unserem Expertentreffen, zu dem auch unsere Männer mitkommen. Neben dem gemeinsamen Essen und gemütlichem Austausch setzen wir uns samstags zusammen und tauschen uns über neue Ideen und Materialien aus. Jede von uns bereitet einen kleinen Beitrag vor. Diesmal haben wir über Künstliche Intelligenz, Aufmerksamkeitsübungen, Programme zur Leseförderung und neue Spiele ausgetauscht. Mehr dazu kannst du in meinem Mai-Rückblick nachlesen. Wie immer nach solchen Treffen „muss“ ich danach eine ganze Reihe neuer Dinge bestellen.
Warum ich solche Treffen liebe?
- Es tut gut, liebe Kolleginnen statt immer nur online auch mal „in echt“ zu sehen.
- Wir tauschen uns fachlich aus, aber auch über ganz viele andere, persönliche Dinge.
- Durch den Austausch mit anderen bleibe ich auf dem Laufenden, was neue Methoden, Studien oder Ansätze in der Lerntherapie angeht.
- Verschiedene Kontakte bringen neue Perspektiven und Ideen ein, die mich in meiner Arbeit bereichern.
- Netzwerke bieten eine Plattform, um über Herausforderungen zu sprechen, sei es bei der Arbeit mit Eltern, Schülern oder beim Aufbau meines Angebots.
- Bei gemeinsamen Treffen entstehen häufig Ideen für neue gemeinsame Projekte. Wir motivieren und inspirieren uns gegenseitig.
BALDT-Symposium in Salzburg
Ein Highlight im Sommer war meine Reise nach Salzburg, um das Symposium des BALDT (Berufsverband Akademischer Legasthenie-Dyskalkulie-TherapeutInnen) zu besuchen. Die Anreise mit der Bahn war wieder sehr abenteuerlich (es war die Zeit der Überschwemmungen), aber zumindest bin ich angekommen. Da die Anreise so weit war, habe ich das Wochenende um einen Tag verlängert und bin schon donnerstags angereist. Mein Hotel lag mitten in der Altstadt. Da ich auf dem Land wohne, habe ich es richtig genossen alles zu Fuß zu erreichen und abends noch einen Spaziergang durch die Fußgängerzone zu machen. Den Freitag habe ich dann für ausführliches Sightseeing genutzt und ein bisschen Kultur genossen. Ich war unter anderem in Mozarts Geburts- und Wohnhaus und im Mirabellgarten (dort ist das Titelfoto entstanden). Und natürlich konnte ich auch an der Riesenauswahl an Mozartkugeln nicht vorbeigehen. Allerdings bin ich bei der klassischen Sorte geblieben.
Abends ist dann meine liebe Kollegin Nora mit ihrem Mann angekommen, die im selben Hotel übernachteten. Am nächsten Tag haben Nora und ich das Symposium besucht – ein inspirierendes und hervorragend organisiertes Event. Nach der Begrüßung und dem Austausch im Foyer startete der Vormittag mit zwei spannenden Vorträgen. Besonders beeindruckt hat mich Prof. Dr. Sebastian Warthas Vortrag zum arithmetischen Anfangsunterricht. Seine provokante These „Auf das Rechnen kann man im 21. Jahrhundert verzichten“ hat mich besonders bewegt. Sie erinnert mich an die Bedeutung von Zahlvorstellungen, die vielen meiner Schüler mit Rechenschwäche fehlen. Der Fokus sollte weniger auf mechanischem Rechnen, sondern mehr auf Verstehen und Prozessen liegen.
Mein neues Branddesign
Im Frühjahr habe ich einen Kurs zu Branddesign gemacht – ein Thema, mit dem ich mich vorher noch nie beschäftigt hatte. Es war sehr interessant zu erfahren, welche Farben wofür stehen und wie man sie einsetzen sollte. Das Ergebnis führte dazu, dass ich mein Farbkonzept völlig über den Haufen geschmissen und meine Website entsprechend angepasst habe. Die neuen Farben sorgen für mehr Klarheit und lassen meine Website deutlich aufgeräumter wirken. Mit dem neuen Design war es natürlich auch an der Zeit, mein Logo anzupassen. Dies hat Maike für mich übernommen. Dabei entstand ein frisches und stimmiges Logo, das meine Arbeit perfekt widerspiegelt. Besonders gut gefällt mir mein neues Türschild mit dem Buchstabenberg, das nicht nur ein echter Hingucker ist, sondern auch wunderbar zu meinem Konzept passt. Dieses Projekt hat mir einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, sich selbst und die eigene Marke weiterzuentwickeln.
Weitere schöne und besondere Momente in 2024
Mein 2024-Fazit
Mein Motto 2024: Mit Wissen wachsen
Mein Motto für 2024 hat wirklich gut zu diesem Jahr gepasst! Was ich mir Anfang des Jahres dazu gedacht hatte, kannst du in meinem Beitrag Mit Wissen wachsen nachlesen.
Woran merke ich, dass mein Motto Realität geworden ist? Ich habe 2024 meine Masterarbeit geschrieben und mit der Verteidigung auch mein Masterstudium sehr erfolgreich abgeschlossen. Damit habe ich mein Wissen über Lernen und Lernstörungen, besonders über LRS und Rechenschwäche vertieft und erweitert. Zusätzlich habe ich sehr viele Fortbildungen besucht, u.a. den BALDT-Kongress in Salzburg, Vorträge zu ADHS in Verbindung mit LRS und Rechenschwäche, Psychoedukation, fingerbasiertes Rechnen, AVWS, Lernen in Bewegung, Leseförderung, LRS in der Sekundarstufe, Logopädisches Wissen für Lerntherapeuten, Bedeutung der Handschrift und Erwachsene mit Legasthenie. Darüber hinaus habe ich mich mit vielen lieben Kolleginnen ausgetauscht. Dieses Wissen habe ich in zahlreichen Beratungsgesprächen, in 56 Blogartikeln und auch in meinem Newsletter weitergegeben. Damit sind nicht nur die Zahl meiner Blogleser und meine Email-Liste extrem gewachsen, ich konnte dadurch auch andere wachsen lassen, indem sie ihr Wissen über Legasthenie und Dyskalkulie erweitern konnten.
Auch meine Schüler haben in diesem Jahr ihr Wissen erweitern können. Sie haben ihr fachliches Wissen erweitert, haben Strategien gelernt, wie sie mit ihren Schwierigkeiten umgehen können und sind über sich hinausgewachsen. Eine ganze Reihe Schüler konnte ich in diesem Jahr verabschieden und entsprechend neue Schüler aufnehmen, die nun ebenfalls ihr Wissen erweitern können.
Was war die beste Entscheidung, die ich 2024 getroffen habe?
Im Sommer 2024 habe ich entschieden, nicht mehr mit dem Jugendamt zusammenzuarbeiten. Zum 31.12.2024 habe ich dann meinen Kooperationsvertrag gekündigt. Diese Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen, denn mir liegt es weiterhin sehr am Herzen, Kinder mit Lernschwierigkeiten bestmöglich zu unterstützen.
Die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt brachte jedoch so viele zusätzliche Herausforderungen mit sich, die meine Arbeit als Lerntherapeutin stark belasteten:
- Die Vergütung insgesamt war zu niedrig, um den tatsächlichen Aufwand abzudecken – besonders, wenn man bedenkt, dass Gespräche mit Eltern oder Lehrkräften sowie Berichte zusätzlich und ohne angemessenen Ausgleich erbracht werden mussten.
- Verträge wurden rückwirkend (!) gekündigt, weil der Schüler einen anderen Bezirk umgezogen war und ich musste sehen, wer für meine bereits erbrachten Leistungen aufkam.
- Rechnungen wurden oft nur nach langen Wartezeiten bezahlt, und es kam immer wieder vor, dass ich nachhaken musste, damit offene Beträge beglichen wurden.
- Auch mussten jeder Rechnung zusätzliche Stundennachweise beigelegt werden, die jedes Mal neu erstellt und von den Eltern unterschrieben werden mussten.
Insgesamt führte das dazu, dass ich mehr Zeit mit administrativen Aufgaben verbrachte als mit der eigentlichen Arbeit, die mir wichtig ist: Kinder und Familien effektiv zu unterstützen. Um wieder mehr Raum für die individuelle Förderung der Kinder zu schaffen, habe ich mich entschieden, diese Kooperation nicht weiter fortzuführen.
Erste Male: Das habe ich 2024 zum ersten Mal erlebt/gemacht.
- In diesem Jahr haben wir die Urlaubsreise mit dem E-Auto gewagt – und es war überraschend entspannt! Vom komfortablen Fahrgefühl bis hin zur Ladeinfrastruktur lief alles reibungslos. An keinem unserer Ziele hatten wir Probleme, eine passende Ladesäule zu finden, und die Ladepausen ließen sich wunderbar mit einer kleinen Auszeit verbinden – sei es für einen Kaffee oder einen Spaziergang.
- In den Sommerferien habe ich in allen Gifhorner Eisdielen das Spaghettieis getestet. Tatsächlich war es in der Eisdiele am besten, in der ich vorher noch nie war!
- Im Herbst habe ich einen Dänischkurs gemacht. Jetzt schaffe ich es, beim Bäcker ein Stück Schokoladenkuchen zu bestellen, ohne einfach nur darauf zu zeigen „Jeg skal have et stykke chokoladekage. Tak.“ Und noch wichtiger: Ich kann das jetzt auch aussprechen!
- Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich einen Plagiatscheck gemacht. Vor der Abgabe habe ich meine Masterarbeit online testen lassen.
- 2024 habe ich zum ersten Mal am Blogkurs TCS teilgenommen. Dort habe ich so viel gelernt und wertvolle Unterstützung erhalten. Diese ist so wertvoll, dass ich vor kurzem um ein weiteres Jahr verlängert habe.
- Im Sommer habe ich zum ersten Mal eine Blogparade veranstaltet. Zum Thema „Lernabenteuer jenseits des Klassenzimmers – Lernen ist mehr als Schule“ haben 16 Blogger ihre zum Teil sehr persönlichen Blogartikel veröffentlicht.
- Zum ersten Mal seit Beginn meiner Tätigkeit als Lerntherapeutin führe ich keine Warteliste mehr. Die Liste war zunehmend länger geworden und nicht mehr zu verwalten. Freie Plätze kündige ich jetzt ausschließlich auf meiner Homepage und in meinem Newsletter an. Wer den freien Platz dann haben möchte (es kommt ja auch immer auf die freie Uhrzeit an) bekommt ihn.
- Um Familien noch besser unterstützen zu können, habe ich 2024 zum ersten Mal Impuls-Gespräche angeboten und aufgrund der guten Nachfrage fest in mein Angebot aufgenommen.
- 2024 war das Jahr, in dem ich mich erstmals intensiv mit Künstlicher Intelligenz (KI) beschäftigt habe. Mittlerweile bereichert KI meine tägliche Arbeit. Warum KI mich als Lerntherapeutin nicht ersetzen kann habe ich im Zug auf dem Weg nach Salzburg in einem Blogartikel zusammengefasst.
- Vor Weihnachten habe ich zum ersten Mal Marzipan selbst hergestellt und daraus Mozartkugeln gemacht – lecker!
- Meine unbedarfte Bemerkung zum Legoset meines Mannes, „Die Größenverhältnisse stimmen aber nicht.“, führte dazu, dass ich zum ersten Mal „Der weiße Hai“ gesehen habe. Ich weiß schon, warum ich bisher ohne diesen Klassiker auskam.
Wofür bin ich 2024 besonders dankbar?
Ich bin dankbar
- für meine Familie und meinen tollen Mann, der mich immer unterstützt.
- für meine lieben Kolleginnen im Lerntherapeutennetzwerk. Vielen Dank für eure kompetente Unterstützung jederzeit.
- für die vielen Aktionen, die wir gemeinsam im Lerntherapeutennetzwerk auf die Beine gestellt haben.
- für den intensiven fachlichen Austausch, der mich persönlich weitergebracht hat.
- dass ich in diesem Jahr so viele tolle Menschen online oder in Präsenz treffen durfte.
- Sandra und Susanne für die Unterstützung beim Schreiben meiner Masterarbeit.
- dafür, dass ich den besten Job der Welt habe, der mir unheimlich viel Spaß macht – das würde man merken und darum würde sie mich beneiden, sagte mir eine Mutter kürzlich in einem Gespräch.
- für meine tollen Schülerinnen und Schüler, die in diesem Jahr über sich herausgewachsen sind.
- für die vielen lieben und wertschätzenden Rückmeldungen von Eltern, die mit meiner Arbeit zufrieden waren und mich als Person schätzen.
- für die vielen Menschen, die meine Website besuchen, meine Artikel lesen und sich durch meinen Newsletter inspirieren lassen.
- für die vielen lieben Kommentare unter meinen Blogartikeln oder auf Social Media.
- dass ich entschieden habe, nicht mehr mit dem Jugendamt zusammenzuarbeiten und mich so zu entlasten.
- dass es mir in diesem Jahr gut ging und auch alle in meiner Familie zum Jahresende wieder fit waren.
- für viele tolle und entspannende Momente in der Natur und in meinem Garten.
- dass ich in diesem Jahr viele alte Freunde wieder getroffen habe.
- für die vielen kleinen lieben Aufmerksamkeiten und wertschätzenden Worte.
Mein 2024 in Zahlen
- Webseitenbesucher 12.230
- Views: 23.329
- Sitzungen: 14.768
- durchschnittliche Dauer der Sitzung: 5:59 Minuten – die Menschen bleiben im Durchschnitt 2 Minuten länger auf meiner Seite als noch 2023 (es gibt jetzt aber auch viel mehr zu lesen)
- neue Blogartikel: 52 auf meiner Seite – ich hätte nie gedacht, dass es so viele werden! Hinzu kommen der Gastbeitrag mit Susanne Seyfried im Betzold-Blog zum Thema Fehler als Chance – eine neue Perspektive auf Scheitern in der Schule und drei Artikel auf der Seite des Lerntherapeutennetzwerks – macht 56 Blogartikel in 2024!
- Anzahl der Kommentare auf der Seite: 113
- Gesamtzahl der Wörter auf der Seite: 98.042 (allein 13.332 in der Datenschutzerklärung!)
- Lesezeit des gesamten Blogs: 6 Stunden und 32 Minuten – im letzten Jahr waren es noch 2 Stunden und 23 Minuten
- Backlinks: 234
- verweisende Domains: 45
- Domain-Authority: 14 – letztes Jahr war ich noch bei 6
- Newsletter-Abonnenten: 194 – die Zahl hat sich im letzten Jahr verdreifacht!
Meine 5 beliebtesten Blogbeiträge in 2024
- Im Fokus bleiben – Was ist der Unterschied zwischen Aufmerksamkeit und Konzentration? Diesen Artikel habe ich nur aufgrund einer „unverbindlichen Blogempfehlung“ in meiner Blogcommunity TCS geschrieben.
- Nachteilsausgleich bei LRS und Rechenschwäche – Was gilt in Niedersachsen? Diese Frage bekomme ich in Beratungsgesprächen immer wieder gestellt. Im Beitrag habe ich außerdem Artikel zahlreicher Kolleginnen aus anderen Bundesländern und Österreich verlinkt.
- Lasst die Kinder mit den Fingern rechnen! Auch dieser Artikel entstand nur aufgrund einer Blogempfehlung von Judith Peters. Mittlerweile habe ich den Artikel durch aktuelle Forschungsergebnisse ergänzt.
- Lesen und schreiben lernen – Was ist der Unterschied zwischen Laut und Buchstabe? Viele Schwierigkeiten bei Schulanfängern entstehen durch das Buchstabieren statt Lautieren. Der Unterschied ist jedoch nur wenigen bekannt.
- Was ist „Growth Mindset“ und warum ist Wachstumsdenken so wichtig? Dieser Artikel hat kurz vor Schluss noch den Gastbeitrag von Bettina Häntsch zur Lerntherapieentdeckerkiste überholt.
Mein Ausblick auf 2025
Was ich 2025 anders (besser) mache
Für 2025 habe ich die Zeiten für meine 1:1 Lerntherapiestunden auf 45 Minuten angepasst. Die Nachfrage nach individueller Unterstützung ist riesig, meine Kapazitäten sind aber begrenzt. Indem ich die Zeiten für alle Schüler auf 45 Minuten anpasse, kann ich mehr Schüler pro Woche unterstützen. Zusätzlich schafft es mir mehr Freiraum für die vielen anderen Bereiche meiner Arbeit: das Bloggen – womit ich alle Interessierten kostenfrei unterstütze, den wichtigen Austausch mit Kolleginnen, um fachlich immer auf dem neuesten Stand zu sein und meine Impuls-Gespräche, die immer häufiger angefragt werden.
Wie du mit mir zusammenarbeiten kannst, findest du in meinem Übersichtsartikel von 2024 So kannst du mit mir lernen – das gilt auch für 2025. Falls du dich erstmal informieren willst, schau dich gerne auf meinem Blog um oder abonniere meinen Newsletter.
Eine weitere wichtige Änderung betrifft meinen Newsletter. Im Dezember 2023 ich mit dem Newsletterschreiben begonnen. Seitdem ist die Liste der Empfänger stetig gewachsen und ich freue mich immer noch über jeden neuen Abonnenten.
47 Newsletter habe ich seitdem verschickt – fast jede Woche einen mit Neuigkeiten über LRS und Rechenschwäche oder das Lernen allgemein. 47-mal habe ich mir überlegt, was ein guter Themenschwerpunkt sein könnte, der viele anspricht, und habe recherchiert, damit ich dir einen lohnenswerten Newsletter schicken konnte. Meistens war das einfach und ich hatte schnell ein Thema und interessante Links gefunden. Manchmal gab es aber auch Wochen, da wusste ich nicht, worüber ich schreiben soll und ich empfand es als mühsam, ein passendes Thema zu finden.
Das Schreiben braucht Zeit, damit ich meinem Anspruch gerecht werden kann, qualitativ hochwertige Newsletter zu schreiben, die einen Mehrwert bieten. Damit mir das auch in Zukunft gelingt, habe ich mich dazu entschlossen, meinen Newsletter ab sofort nur noch im 2-wöchentlichen Rhythmus zu verschicken bzw. 2-3 mal pro Monat, je nachdem, was es Interessantes zu berichten gibt. Wenn du auch meinen Newsletter lesen möchtest, kannst du dich hier anmelden.
Die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt setze ich nicht fort. Warum, konntest du oben schon lesen.
Das nehme ich mir für 2025 vor
- Ich plane mir mehr Pausen ein, um langfristig motiviert und ausgeglichen zu bleiben.
- Ich lese eine Wochenzeitung – irgendwie ging 2024 viel an Weltgeschehen an mir vorbei.
- Mit meinen Blogartikeln, Newsletter und weiteren kostenfreien Angeboten erreiche ich noch mehr Eltern und Lehrkräfte und kläre so über Lerntherapie und Lernstörungen auf. Unsere Vision ist es, dass 2033 jeder weiß, was Lerntherapie ist und wie Lerntherapeuten bei Lernschwierigkeiten unterstützen können.
- Den Bereich der Impuls-Gespräche baue ich 2025 weiter aus und unterstütze so gezielt Eltern und Lehrkräfte durch individuelle Beratung.
- Ich schreibe wieder öfter einen Monatsrückblick, denn es tut gut, auf das zurückzuschauen, was alles gut gelaufen ist.
- Ich mache einen zweiten Dänischkurs, weil es einfach Spaß macht, eine neue Sprache zu lernen.
- Ich bilde mich weiter fort und lese wissenschaftliche Artikel, um auf dem neuesten Stand zu bleiben.
- Mein Motto für 2025 heißt „Power on – Pause to Thrive“ – wobei ich mein Motto in den letzten Jahren im Januar immer noch ein paarmal geändert habe. Ich bin gespannt wie es dieses Mal sein wird. Spoiler: Natürlich habe ich es bis in den Januar hinein wieder mehrfach geändert. Was mir mein endgültiges Jahresmotto „Go with the flow – pause to grow“ bedeutet, kannst du in meinem Blogartikel nachlesen.
Pingback:KW01/2025: Alle TCS-Blogartikel - The Content Society
Liebe Sabine, ich kann mich den anderen nur anschließen – ein toller Jahresrückblick, der motiviert und inspiriert :-). Schön, dass wir uns mal wieder gesehen haben. Guten Start ins neue Jahr!
Hej Clara, es war sehr schön, dich mal wiederzusehen. Solche Begegnungen sind immer etwas Besonderes. Ich wünsche dir ebenfalls einen großartigen Start in ein neues Jahr voller schöner Momente und Erlebnisse!
Liebe Grüße Sabine
Was für ein fantastisches Jahr! ich bin einfach mega dankbar, dass du Teil unseres Lerntherapeuten-Netzwerks bist und wir gemeinsam so wunderbare Dinge auf die Beine stellen. Ich schätze dich auch als Bloggerin, wir haben so viel gemeinsam geschrieben, u.a. im Betzold Blog zum Thema positive Fehlerkultur und unsere Netzwerk-Seite auf Vordermann gebracht.
Danke auch für die wunderbare Organisation unseres Treffens in Wolfsburg. Das war so toll, daran denke ich noch sehr gerne zurück. Ich freue mich auf all unsere Projekte, die uns in 2025 erwarten!
Danke, liebe Susanne, für dieses schöne Feedback! Ich freue mich auf ganz viel Lerntherapeutenpower 2025!
Liebe Sabine,
als Kollegin interessiert mich natürlich, was du über deine Arbeit schreibst.
Aber richtig gepackt hat mich dein Bericht über Euren Urlaub in Nordfrankreich. Ich mag diese Region sehr und hatte überlegt, ob wir vielleicht dieses Jahr in die Gegend reisen wollen. Nach deinen Erfahrungen ist mir die Lust allerdings vergangen.
Dein neues Branding finde ich übrigens klasse!
Ich wünsche dir alles Gute für das neue Jahr!
Viele Grüße
Ilka
Vielen lieben Dank, Ilka. Ich mochte die Region bisher auch immer sehr. Vielleicht ist es weiter südlich (von Boulogne-sur-Mer) noch anders. Liebe Grüße!
Pingback:Mein Pinguin-Moment: Vom Sprung ins farbenfrohe Wasser
Liebe Sabine,
Du versprühst in Deinem Jahresrückblick so viel positive Energie. Super schön!
Ich wünsche Dir freudvolles Umsetzen Deiner Vorhaben.
Liebe Grüße
Heike
Hallo Heike,
vielen lieben Dank – das freut mich! Ich bin gespannt, was ich im nächsten Jahresrückblick berichten kann. Liebe Grüße!
Liebe Sabine,
es war eine große Freude deine. Jahresrückblick zu lesen. Da steckt so viel positive Energie und Kraft drin, die du im Leben auch immer teilst. Dank deinem Zuspruch habe ich mit dem Bloggen erst begonnen und einige technische Hürden überwunden.
Mehr Pausen einlegen finde ich ein großartiges Vorhaben. Wenn du gut für dich sorgt hast du auch viel Energie um deine Projekte weiter voranzutreiben.
Danke für deinen lieben Kommentar, Nicole. Ich bin immer gerne auf deinem Blog und freue mich darauf, 2025 mehr von dir zu lesen 😉