In der Welt der Lerntherapie werden viele verschiedene Begriffe verwendet, die nicht immer gleich verständlich sind. Mit diesem Glossar möchte ich wichtige Schlüsselbegriffe aufgreifen und kurz erklären.
Von A wie Aufmerksamkeit bis Z wie Ziele: Die Liste enthält die Begriffe, nach denen ich häufig gefragt werde oder die mir wichtig erscheinen, um Lerntherapie besser zu verstehen. Natürlich gibt es noch viel mehr, mein Glossar wird daher nie abschließend vollständig sein. Dir fehlt noch ein Begriff? Hinterlass mir einfach einen Kommentaren unter diesem Beitrag und ich werde den Begriff ergänzen.
Aufmerksamkeit
Aufmerksamkeit bezeichnet die gezielte Ausrichtung unserer mentalen Ressourcen auf einen bestimmten Reiz, eine Aktivität oder eine Information. Sie ermöglicht es uns, relevante Informationen aus der Vielzahl von Reizen in der Umwelt auszuwählen und uns darauf zu fokussieren. Die Aufmerksamkeit spielt eine zentrale Rolle beim Lernen, der Problemlösung und der Informationsverarbeitung. Störungen der Aufmerksamkeit können sich negativ auf die Leistungsfähigkeit und das Verhalten auswirken. Strategien zur Aufmerksamkeitslenkung sind daher oft Thema in der Lerntherapie.
ADHS
ADHS steht für Aufmerksamkeitsdefizitstörung mit Hyperaktivität. Dies ist eine neurobiologische Entwicklungsstörung, die häufig im Kindesalter beginnt und bis ins Erwachsenenalter fortbestehen kann. ADHS beeinträchtigt die Fähigkeiten zur Aufmerksamkeitsregulation, Impulskontrolle und motorischen Aktivität. Dies bedeutet, dass Menschen mit ADHS Schwierigkeiten haben, die Aufmerksamkeit über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten. Oft sind sie leicht ablenkbar und verlieren häufig den Fokus, weil etwas anderes interessanter erscheint. Bei zusätzlicher Hyperaktivität zeigt sich motorische Unruhe, d.h. Zappeligkeit und Schwierigkeiten, ruhig zu sitzen oder still zu bleiben. Auch kann ADHS dazu führen, dass Menschen dazu neigen, impulsiv zu reagieren und Schwierigkeiten haben, Handlungen zu überdenken, bevor sie ausgeführt werden. Einen tollen Einblick bietet die Sendung Hirschhausen und ADHS, die derzeit in der ARD-Mediathek abrufbar ist.
Basiskompetenzen
Die Basiskompetenzen des Lernens umfassen grundlegende Fähigkeiten, die für einen erfolgreichen Lernprozess Voraussetzung sind. Diese Kompetenzen bilden die Basis für die Entwicklung höherer kognitiver Fähigkeiten und sind entscheidend für den schulischen Erfolg sowie lebenslanges Lernen. Für das Lesen und Schreiben sind dies z.B. die phonologische Bewusstheit im weiteren Sinn, also das Verständnis für Reime und Silben und im engeren Sinn das Verständnis für Laute. Mathematische Basiskompetenzen umfassen das Zählen (reine Zahlwortreihe sowie das präzise Bestimmen von Anzahlen), das Verständnis für Mengen und Mengenrelationen (was ist mehr / weniger, aufteilen in Teilmengen, Zu-/Abnahme von Mengen) und die Übertragung dieser Erkenntnisse auf Zahlen (auch Zahlen können aus anderen Zahlen zusammengesetzt und verglichen werden). Im Idealfall werden diese Grundkompetenzen vor Schuleintritt erworben. Es hat sich aber gezeigt, dass dies bei vielen Schulanfängern noch nicht der Fall ist. Lernschwierigkeiten gehen in der Regel auf fehlende Basiskompetenzen zurück.
Coaching
Lerntherapie ist immer auch ein bisschen Lerncoaching, denn sie funktioniert dann am besten, wenn die Lernenden Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess übernehmen. Im Lerncoaching überlegen wir, auf welches Ziel zunächst der Fokus gelegt werden soll. Gemeinsam legen wir Schritte fest und verschaffen uns einen Überblick, den wir in der Lerntherapie häufig in Form einer Lernlandkarte festhalten. Diese hilft dabei, den Überblick zu behalten, welche Schritte als Nächstes folgen, zeigt aber auch, was alles schon geschafft wurde und zeigt so die erreichten Erfolge. Lerncoaching ist natürlich auch ohne eine Lerntherapie möglich und beschäftigt sich dann mit den allgemeinen Themen des Lernens.
Diagnostik
Diagnostik hilft dabei, sich einen Überblick über die Lernschwierigkeiten und deren mögliche Ursachen zu machen. Hier unterscheidet man zwischen einer pädagogischen Diagnostik, die v.a. den Lernstand feststellt und für die Förderplanung wichtig ist, und die medizinische Diagnostik, die nach umfassender Überprüfung eine Diagnose stellt. Einen genaueren Einblick hierzu findest du in meinem Blogbeitrag Was ist eine pädagogische Diagnostik und was testet die Kinderpsychologie.
Die Diagnostik kann im pädagogischen Rahmen formell oder informell durchgeführt werden. Bei einer informellen Diagnostik stellt der Erwachsene dem Kind oder Jugendlichen Fragen oder bestimmte Aufgaben und beobachtet, wie die Aufgaben gelöst werden. Aus der Beobachtung oder der Befragung ergibt sich dann ein Gesamtbild, welches Ausgangspunkt für die weitere Förderung ist.
Formelle Diagnostik verwendet standardisierte Prüfverfahren, wie z.B. Lese-, Rechtschreib- oder Rechentests, die wissenschaftlich erstellt und überprüft wurden. Zur Auswertung stehen Normen zur Verfügung, mit deren Hilfe die individuellen Leistungen mit dem Durchschnitt der Vergleichsgruppe in Bezug gesetzt werden können.
Dyskalkulie
Dyskalkulie bezeichnet eine medizinisch festgestellte Rechenschwäche und damit grundlegende Schwierigkeiten beim Rechnen. In der Regel sind die Basiskompetenzen beeinträchtigt, so dass Rechenaufgaben häufig langsam und zählend gelöst werden. In der Lerntherapie werden gezielt die Basiskompetenzen aufgebaut, so dass das Ablösen vom zählenden Rechnen erfolgen kann. Oft fehlen auch geeignete Strategien, um z.B. Aufgaben mit Zehnerübergang zu lösen, die dann in der Lerntherapie geübt werden.
Entwicklungsstörung
LRS und Rechenschwäche werden in der Diagnostik oft als Entwicklungsstörung schulischer Fertigkeiten beschrieben. Dies bedeutet lediglich, dass die Entwicklung des Schülers oder der Schülerin nicht den erwarteten Normen entspricht. Diese Normen sind aber nicht objektiv gegeben, sondern wurden gesellschaftlich festgelegt. Man sollte daher immer bedenken, dass sich Kinder in ihrer Entwicklung um bis zu drei Jahre unterscheiden können. Dies ist eigentlich völlig normal, passt aber nicht in unser Schulsystem, in dem alle zur gleichen Zeit das Gleiche lernen sollen. Das Kinder in diesem System bestehen müssen, ist es aus meiner Sicht trotzdem sinnvoll, möglichst frühzeitig zu überprüfen, ob die Basiskompetenzen als grundlegende Voraussetzungen für das Lernen vorhanden sind. Ist dies nicht der Fall, sollte möglichst frühzeitig mit gezielter Förderung dagegen gewirkt werden.
evidenzbasiert
Eine evidenzbasierte Förderung arbeitet mit Materialien, die nachweislich wirksam sind. Diese Materialien zur Förderung von Lese-, Rechtschreib- oder Rechenschwierigkeiten wurden bereits in einer wissenschaftlichen Überprüfung evaluiert. Dabei wurden die Lernfortschritte einer Vergleichsgruppe ohne Förderung mit einer Gruppe verglichen, die mit dem entsprechenden Material gefördert wurde. Sind die Lernfortschritte der Fördergruppe deutlich messbar, unterstützt das eingesetzte Material wirksam bei Lese-, Rechtschreib- oder Rechenschwierigkeiten.
Förderplan
Zu Beginn der Lerntherapie müssen die Förderschwerpunkte festgestellt werden, an denen in der Lerntherapie gearbeitet werden soll. Dies können fachliche Inhalten in Deutsch oder Mathematik sein, wie z.B. die Basiskompetenzen und grundlegende Strategien, aber auch Förderschwerpunkte auf der persönlichen Ebene, wie z.B. die Entwicklung eines tragfähigen Selbstbildes. Diese Punkte sollten in einem Förderplan festgehalten und in regelmäßigen Abständen überprüft werden. So kann der Förderplan im Laufe der Lerntherapie immer wieder angepasst werden.
Förderprogramme
Die in der Lerntherapie eingesetzten Förderprogramme sollten nachgewiesen wirksam sein, d.h. sie sollten evidenzbasiert und im besten Fall evaluiert, also wissenschaftlich überprüft sein. Nur so kann gewährleistet werden, dass mit den eingesetzten Materialien auch das erreicht werden kann, was man sich von der Lerntherapie erhofft und wirklich Fortschritte erzielt werden können. Die Auswahl des Förderprogramms ist aber immer individuell zu treffen, denn nicht jedes Material passt zu jedem Lernenden. Häufig müssen die Programme auch mit weiteren Materialien ergänzt oder im Laufe der Lerntherapie ganz ausgetauscht werden, weil sich die Lernschwerpunkte verschieben.
Growth mindset
Dieses Konzept wurde von der Psychologin Carol S. Dweck entwickelt. Die deutsche Übersetzung für growth mindset lautet Wachstumsdenken und bezieht sich auf die Überzeugung, dass die Fähigkeiten, Intelligenz und Talente nicht festgelegt sind, sondern durch Anstrengung, Lernen und Durchhaltevermögen entwickelt werden können. Personen mit einem Growth Mindset glauben, dass ihre grundlegenden Fähigkeiten durch Engagement und Arbeit verbessert werden können, unabhängig von ihrer aktuellen Ausgangssituation. Im Gegensatz dazu steht das sogenannte fixed mindset, das davon ausgeht, dass Fähigkeiten statisch sind und nicht verändert werden können. In der Lerntherapie arbeiten wir gemeinsam daran, starres Denken abzubauen und an unsere Veränderbarkeit zu glauben.
Hilfeplangespräch
Ein Hilfeplangespräch kommt häufig im Bereich der Jugendhilfe (dem Jugendamt) zur Anwendung. Es ist ein strukturiertes Gespräch zwischen verschiedenen Beteiligten, das dazu dient, den Hilfebedarf einer Person zu ermitteln und gemeinsam Unterstützungsmaßnahmen zu planen. Auch im Rahmen einer Kostenübernahme der Lerntherapie über den §35a SBG VIII, finden solche Hilfeplangespräche statt.
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integrative Lerntherapie
Inhalte der integrativen Lerntherapie sind nicht nur, Lernende dabei zu unterstützen, ihre schulischen Herausforderungen zu bewältigen, sondern auch ihre allgemeine Einstellung zum Lernen zu verbessern und Selbstregulationskompetenzen zu stärken. Dabei ist die Zusammenarbeit zwischen Eltern, Lehrkräften und der lerntherapeutischen Praxis von besonderer Bedeutung. Lerntherapie ist dann besonders erfolgreich, wenn alle gemeinsam an einem festgelegten Ziel arbeiten.
Jugendhilfe
In bestimmten Fällen ist die Kostenübernahme einer Lerntherapie über das Jugendamt als „wirtschaftliche Jugendhilfe“ oder „Wiedereingliederungshilfe“ möglich. Dazu muss eine medizinische Diagnostik vorliegen, die eine eingeschränkte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben oder die Bedrohung derselben bestätigt. Dies ist dann der Fall, wenn das Kind durch die Lernschwierigkeiten stark belastet ist und z.B. weitere Symptome zeigt, wie z.B. Stressbelastung bei den Hausaufgaben, zunehmender Rückzug und Isolation, Bauchschmerzen von dem Schulbesuch oder sogar Schulverweigerung. Da sich die Antragstellung von Jugendamt zu Jugendamt unterscheidet, hilft es nur beim eigenen zuständigen Jugendamt nachzufragen, wie die Beantragung einer Lerntherapie nach §35a SBG VIII geregelt ist.
Kompetenzen aufbauen
Ziel der Lerntherapie ist es, dabei zu helfen, grundlegende Kompetenzen aufzubauen, damit weiteres Lernen möglich wird. Dies kann man sich wie den Bau eines Hauses vorstellen. Schulischer Unterricht setzt in der Regel im Dachgeschoss an. Ist aber kein ausreichendes Fundament vorhanden und sind die Stockwerke noch nicht sicher, kann man beim Bau des Daches keine Erfolge haben, vielmehr stürzt das ganze schöne Gebäude ein. Lerntherapie setzt daher in der Regel nicht am Schulstoff an, sondern ermittelt die Förderschwerpunkte und baut das Haus von unten solide auf. Dies dauert in der Regel, so dass sich schulische Erfolge im Dachgeschoss erst viel später einstellen. Ohne die unteren Stockwerke kann aber die Arbeit im Dachgeschoss nicht erfolgreich sein.
LRS / Legasthenie
Lese-Rechtschreibschwäche und Legasthenie bezeichnen Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben. In der Regel sind dabei die Basiskompetenzen beeinträchtigt, so dass Lesen und Schreiben nur eingeschränkt möglich ist. Oft fehlen geeignete Strategien, wie z.B. Wörter erlesen oder richtig geschrieben werden können. In der Lerntherapie arbeiten wir gezielt daran, mit diesen Strategien zunächst lautgetreue Wörter (also Wörter, die so geschrieben werden, wie man sie spricht) gelesen und geschrieben werden können, bevor dann rechtschriftliche Besonderheiten hinzukommen.
Modelllernen
Das Modelllernen, auch als soziales Lernen oder Imitationslernen bekannt, bezieht sich darauf, dass Lernende Verhaltensweisen, Fähigkeiten oder Einstellungen durch die Beobachtung übernehmen. Man könnte es auch einfach als Lernen vom Vorbild bezeichnen. Das Konzept des Modelllernens wurde maßgeblich von Albert Bandura entwickelt, einem führenden Sozialpsychologen. Das Lernen durch Imitation findet auch häufig nebenbei statt, ohne dass wir eine Situation als Lernsituation empfinden. Wenn wir also möchten, dass Kinder etwas von uns übernehmen (oder auch nicht übernehmen), sollten wir ein gutes Vorbild sein.
Null-Fehler-Grenze
Das Arbeiten an der Null-Fehler-Grenze ist ein wichtiges Prinzip in der Lerntherapie. Die Aufgaben werden so ausgewählt, dass das Kind die Chance hat, die Aufgabe ohne Fehler zu bewältigen. Dies schafft Erfolgserlebnisse in einem Bereich, der sonst als schwierig und belastend empfunden wird. Die Schülerinnen und Schüler erleben sich als kompetent und steigern so ihren Selbstwert. Die Möglichkeit, die Aufgabe ohne Fehler bewältigen zu können, schafft Motivation für das weitere Lernen.
Online lernen
Lerntherapie ist auch online möglich. Anders als bei Nachhilfeseiten, auf denen häufig Videos zu bestimmten Themen angeschaut werden können, ist die Lerntherapie nur live-online sinnvoll. Dies bedeutet, Lerntherapeutin und Schüler oder Schülerin treffen sich zu einer verabredeten Zeit im virtuellen Klassenzimmer und arbeiten live gemeinsam, so wie sie es auch vor Ort tun würden. Natürlich sind einige Voraussetzungen zu beachten, damit die Lerntherapie in dieser Form gut gelingt. Vor- und Nachteile der Lerntherapie live-online habe ich in einem Blogbeitrag zusammengefasst.
Prozentrang (PR)
Der Prozentrang gibt bei einer standardisierten Diagnostik an, wie viel Prozent der Vergleichsgruppe in der Testung genauso viele oder weniger Punkte erreicht haben. Ein Prozentrang von 10 gibt damit an, dass 10 Prozent der Vergleichsgruppe genauso viele oder weniger Punkte erreicht haben wie die Testperson. 90 % der Vergleichsgruppe erreichten eine höhere Punktzahl.
Qualität
Lerntherapie und die Bezeichnung „Lerntherapeut“ ist in Deutschland nicht gesetzlich geschützt, d.h. jeder darf sich so nennen. Daher ist es sehr wichtig, sich über die Person, die die Lerntherapie anbietet, vorab gut zu informieren. Die Qualität der Lerntherapie hängt davon ab, ob der Lerntherapeut oder die Lerntherapeutin über fundierte wissenschaftliche Kenntnisse zum Thema Lernen und je nach Schwerpunkt Lesen und Rechtschreiben, Rechnen oder ADHS verfügt. Nur dann ist gewährleistet, dass die Therapieplanung individuell auf das Kind abgestimmt und zu Erfolgen führt.
Auch die eingesetzten Materialien sollten einer Qualitätsprüfung unterzogen werden. Hier ist der Einsatz evidenzbasierter Materialien wünschenswert, d.h. Materialien, die nachweislich wirksam sind. Eine tolle Übersicht hierzu hat das österreichische Ministerium für Bildung, Bildung, Wissenschaft und Forschung herausgegeben: Evidenzbasierte LRS-Förderung.
Rechenschwäche
Rechenschwäche ist ein pädagogischer Fachbegriff für Schwierigkeiten beim Rechnenlernen, die in der Regel auf fehlende Basiskompetenzen zurückgehen. Dabei wird der Begriff häufig synonym mit Dyskalkulie oder Rechenstörung verwendet. Wenn du mehr zu den unterschiedlichen Begriffen lesen möchtest, findest du hier meinen ausführlichen Artikel Rechenschwäche, Rechenstörung, Dyskalkulie – was ist das und wie erkenne ich es?
Selbstwert
Schülerinnen und Schüler in der Lerntherapie haben in Bezug auf das Lernen oft eine Reihe schlechter Erfahrungen gemacht. In der Schule erleben sie häufig, dass Sie die schulischen Anforderungen nicht erfüllen können. Misserfolgserlebnisse und negative Rückmeldungen häufen sich. Dies wirkt sich auf den Selbstwert der Schülerinnen und Schüler aus. Irgendwann glauben sie selbst nicht mehr daran, dass sie die Anforderungen erfüllen können und entwickeln ein negatives Selbstwertgefühl. In der Lerntherapie arbeiten wir an der Selbstwertstärkung, indem wir die Stärken der Kinder und Jugendlichen hervorheben und thematisieren, dass Lernen viel mehr ist als Schule und sie als Person mehr wert sind als ihre schulischen Leistungen.
Therapieplan
Die Lerntherapie folgt in der Regel einem Therapieplan, der zu Beginn der Förderung erstellt und immer wieder angepasst wird. Zu Beginn der Lerntherapie werden häufig mehrere Förderschwerpunkte festgestellt, die nicht alle gleichzeitig bearbeitet werden können. Damit Fortschritte möglich sind, werden die Förderbereiche in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht und festgelegt, mit welchem Schwerpunkt begonnen wird. Die Teilbereiche können dann auch in eine Lernlandkarte übertragen werden, in welcher die Abfolge der nächsten Schritte festgehalten wird.
T-Wert
In der standardisierten Diagnostik von Lese-, Rechtschreib- und Rechenschwierigkeiten wird die erreichte individuelle Leistung mit einem T-Wert beziffert. Dieser gibt den Normwert an, um die individuelle Leistung mit denen der Vergleichsgruppe in Bezug zu setzen. T-Werte von 40 bis 60 stellen dabei den Normbereich dar. Leistungen darüber sind überdurchschnittlich, Leistungen unter einem T-Wert von 40 sind unterdurchschnittlich und damit auffällig.
Ziele
Ziele sind entscheidend, um uns zu fokussieren und ins Tun zu bringen. Häufig kommen Schülerinnen und Schüler mit sehr großen Zielen in die Lerntherapie, z.B. „Ich kann richtig schreiben.“ Solche großen Ziele sind wichtig, um die Richtung vorzugeben. Der Weg zu diesem großen Ziel kann lang sein. Daher müssen wir den Weg in Etappen einteilen und uns Zwischenziele setzen, um ins Tun zu kommen. Wie wir das in der Lerntherapie umsetzen, findest du hier Ziele setzen in der Lerntherapie und im Lerncoaching.
Dein gesuchter Begriff war nicht dabei? Dann hinterlass mir einen Kommentar und ich ergänze den fehlenden Begriff.
Bis dahin kannst du gerne bei Susanne Seyfried vorbeischauen. Sie hat in ihrem Artikel Glossar integrative Lerntherapie – alle Fachbegriffe einfach erklärt ebenfalls wichtige Begriffe der Lerntherapie aufgegriffen.
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