Immer wieder erhalte ich Nachrichten von Eltern, die berichten, dass sie schon seit mehreren Jahren bemerken, dass ihr Kind Schwierigkeiten mit dem Lernen hat. Manchmal wurden Kinder bereits beim Kinder- und Jugendpsychologen getestet und trotzdem vergehen noch Jahre, bis eine Lerntherapie in Betracht gezogen wird. Lernschwierigkeiten wachsen sich aber nicht aus! Dieser und weitere Mythen halten sich leider sehr hartnäckig. Dabei sprechen viele Gründe dafür, Lernschwierigkeiten frühzeitig in einer Lerntherapie oder einem Lerncoaching aufzuarbeiten.
- Verbesserung der schulischen Leistung: Frühzeitiges Eingreifen bei Lernschwierigkeiten verhindert das Entstehen von größeren Lücken. Je später wir mit der Lerntherapie beginnen, desto mehr Schuljahre müssen wir aufholen.
- Individuelle Förderung: Bereits bestehende Lücken sind immer individuell und können auch nur so aufgearbeitet werden. Oft beginne ich auch mit älteren Schülern nochmal den Zahlenraum bis 10 oder Laut-Buchstaben-Zuordnungen aufzuarbeiten, weil diese noch nicht sicher sind.
- Vermeidung von Frustration: Lernschwierigkeiten führen zu wiederholten schulischen Misserfolgen. Diese führen zu Frustration und großer Enttäuschung. Viele meiner Schüler haben schon sehr viele negative Lernerfahrungen gemacht, bevor sie zu mir kommen. Frühes Aufarbeiten mindert diese Erfahrungen ab.
- Vermeidung von Langzeitfolgen: Frühe, individuelle Förderung schafft ein tragfähiges Fundament für das Weiterlernen und sorgt für ein stabiles Selbstwertgefühl. Beginnt die Förderung erst, wenn der Selbstwert schon sehr niedrig empfunden wird, müssen wir beide Bereiche in der Lerntherapie intensiv bearbeiten. Das braucht mehr Zeit!
- Bessere Chancen auf schulischen Erfolg: Nach Bearbeiten der Lernschwierigkeiten können Kinder ihr schulisches Potenzial besser ausschöpfen. So können meine Schülerinnen und Schüler wieder aktiv am Schulunterricht teilhaben.
- Vorbereitung auf weiterführende Schulen: Die frühe Entwicklung einer tragfähigen Basis für das Lernen erleichtert den Übertritt auf weiterführende Schulen. Eine LRS oder Rechenschwäche hindert nicht daran, das Gymnasium zu besuchen, sofern eine entsprechende Betreuung bzw. Aufarbeitung durch eine Lerntherapie erfolgt.
- Vermeidung von Klassenwiederholungen und Schulwechseln: Frühzeitig erkannte und bearbeitete Lernschwierigkeiten können Klassenwiederholungen und zusätzliche Schulwechsel verhindern. Eine LRS darf kein Grund sein, einen Schüler nicht zu versetzen – zumindest gilt das in Niedersachsen.
- Kürzere Förderdauer: Frühes Eingreifen verkürzt die nötige Förderdauer maßgeblich. Werden Lücken bereits im ersten Schuljahr erkannt, muss natürlich weniger aufgearbeitet werden, als wenn erst in der 7. Klasse mit der Förderung begonnen wird.
- Langfristige Kosteneinsparung: Frühzeitige Unterstützung kann langfristig viele Kosten für zusätzliche schulische Unterstützung reduzieren. Ist eine gute Basis für das Weiterlernen geschaffen, kommen meine Schülerinnen und Schüler in der Regel wieder alleine zurecht.
- Stärkung des Selbstbewusstseins: Fortschritte und Erfolge stärken das Selbstbewusstsein und die Motivation weiterzulernen. Meine Schülerinnen und Schüler bleiben neugierig bleiben und lernen in ihren Interessensgebieten freiwillig weiter. Eine Schülerin brachte sich zum Beispiel mehrere Sprachen mit Hilfe einer App bei.
Willst du regelmäßig über die Themen Lerntherapie bei LRS und Rechenschwäche und die damit verbundene Stärkung der Persönlichkeit lesen? Dann abonniere doch meinen Newsletter!
- Entwicklung eines positiven Selbstbildes: Durch Aufarbeiten von Lernschwierigkeiten lernen Kinder, dass sie Herausforderungen mit einem Growth Mindset bewältigen können. Das Gefühl, Dinge schaffen zu können, die jetzt noch nicht möglich sind, ist eine wichtige Lebenseinstellung.
- Förderung der Neugier: Schülerinnen und Schüler behalten ihre natürliche Neugier und Freude am Lernen und werden nicht durch Misserfolge frustriert. Gute Lernerfahrungen in der Kindheit ermöglichen, sich durch lebenslanges Lernen an die Herausforderungen der sich verändernden Welt anzupassen.
- Förderung der Kreativität: Lernschwierigkeiten belasten. Werden diese aufgearbeitet, entsteht neuer Raum sich kreativ ausleben zu können.
- Vermeidung von negativen Selbstzuschreibungen: Die Bearbeitung der Lernschwierigkeiten führt dazu, wiederholte Misserfolgserlebnisse zu vermeiden und damit negative Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein zu verhindern („Ich kann das einfach nicht. Ich bin zu dumm.“).
- Vermeidung der Entwicklung von Ängsten: Immer größer werdende Lernschwierigkeiten und die damit verbundene Überforderung können zur Entwicklung von Ängsten, wie Prüfungsangst oder Schulangst beitragen. Diese später wieder abzubauen ist eine große Herausforderung – besser sie gar nicht erst entstehen zu lassen!
- Vermeidung von Verhaltensproblemen: Wiederholte Misserfolgserfahrungen und die damit verbundene Frustration können weitere Verhaltensprobleme verursachen.
- Verhinderung von Schulverweigerung: Das frühe Aufarbeiten von Lernschwierigkeiten verhindert die Entwicklung einer Abwärtsspirale, die zu Konflikten in der Schule führen und schließlich in Schulverweigerung enden kann. Bisher kamen meine Schülerinnen und Schüler zum Glück immer schon bevor es derart eskalierte.
- Vermeidung von Stigmatisierung: Auch wenn es nicht so sein sollte, kann es bei Kindern mit Lernschwierigkeiten zu Stigmatisierungen kommen. Dies wird verhindert, wenn frühzeitig Lernschwierigkeiten aufgegriffen werden.
- Entwicklung effektiver Lernstrategien: Beim Aufarbeiten der Lernschwierigkeiten lernen Kinder frühzeitig Lernstrategien kennen, die ihnen beim weiteren schulischen Lernen helfen.
- Förderung der Eigenständigkeit: Schülerinnen und Schüler lernen, ihre Schwierigkeiten mit Unterstützung eigenständig zu bewältigen und entwickeln so mehr Selbstständigkeit und steigern ihr Selbstwertgefühl. Nichts fühlt sich besser an, als etwas geschafft zu haben!
- Verbesserung der Problemlösefertigkeiten: Herausforderungen werden als solche erkannt und systematisch angegangen. Die erlernten Strategien lassen sich dann auf das weitere Lernen übertragen.
- Entwicklung einer positiven Lernkultur: Schülerinnen und Schüler haben (wieder) Spaß am Lernen und sehen Schwierigkeiten als zu meisternde Herausforderungen. Auch „Problemfächer“ können wieder Spaß machen. So äußern meine Schülerinnen und Schüler häufig, dass Deutsch jetzt ihr liebstes Fach sei oder Mathe richtig Spaß macht.
- Optimierung der Lernumgebung: Lerntherapeutinnen und Lerncoaches arbeiten nicht nur inhaltlich mit dem Schüler, sondern beraten auch, welche Anpassungen in der Lernumgebung individuell möglich sind. Oft sind es Kleinigkeiten, die beim Lernen den Unterschied machen.
- Förderung der Resilienz: Kinder entwickeln einen höhere Widerstandsfähigkeit gegenüber künftigen Lernherausforderungen, da sie erfahren haben, dass und wie sie Schwierigkeiten überwinden können.
- Förderung der emotionalen Gesundheit: Die Reduzierung von Stress beim Lernen trägt zu einer besseren emotionalen Gesundheit bei. Welche Belastungen früher Stress nach sich ziehen kann, beschreibt Prof. Dr. Michael Schulte-Markwort in seinem Buch „Burnout-Kids“ sehr eindrücklich.
- Förderung der Konzentration: Lernschwierigkeiten belasten das Gedächtnis, indem das Arbeitsgedächtnis länger mit einzelnen Schritten beschäftigt ist. Frühzeitige Förderung fördert die Automatisierung bestimmter Lerninhalte, so dass mehr Kapazität frei ist für konzentriertes Arbeiten.
- Entlastung der Familiensituation: Die Verantwortung für die Planung des Lernprozesses und die Unterstützung beim Lernen kann in professionelle Hände abgegeben werden. Oft berichten Eltern, dass sich die Familiensituation zu Hause deutlich entspannt, nachdem Kinder eine Lerntherapie begonnen haben.
- Stärkung der Eltern-Kind-Beziehung: Durch das Vermindern der Stressbelastung, die die angespannte häusliche Lernsituation mit sich bringt, wird wieder Zeit und Energie frei für schöne gemeinsame Erfahrungen.
Wenn du wissen willst, wie ich dich unterstützen kann, lies gerne hier weiter So kannst mit mir lernen oder kontaktiere mich für ein Beratungsgespräch.
Pingback:KW21/2024: Alle TCS-Blogartikel - The Content Society