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Bloggen wirkt nachhaltig: Wie Schreiben meine Arbeit als Lerntherapeutin bereichert

Online-Meeting mit Spaß: Sabine Landua sitzt an ihrem Schreibtisch und schaut in die Kamera. Im Hintergrund neben ihr ist ein Computerbildschirm zu sehen.

Was schreibst du und warum? Diese Frage stellt Inge Bateman im Rahmen ihrer Blogparade. Sie ruft dazu auf, Ideen und Erfahrungen mit dem Schreiben zu teilen. Mir wird die Frage nach dem „Warum“ oft eher unterschwellig gestellt. „Das mit deinem Blog ist ganz schön viel Arbeit, wann machst du das alles?“, bekomme ich häufig zu hören.
Und tatsächlich: Ich schreibe viel. Mein Blog ist im letzten Jahr zu einem festen Bestandteil meiner Arbeit geworden und macht mir darüber hinaus viel Spaß. Die Frage nach dem „Wann“ stellt sich damit nicht, weil das Bloggen mein Hobby ist und da fragt keiner nach der investierten Zeit. Das Schreiben ist auch Teil meiner Arbeit als selbstständige Lerntherapeutin. Beim Bloggen sortiere ich meine Gedanken, vertiefe mein Fachwissen und mache meine Haltung sichtbar. Zusätzlich entsteht mit jedem weiteren Blogartikel eine große Sammlung an Wissen, das hilft, das Thema Lerntherapie bekannter zu machen.

Schreiben als Reflexion und als Weiterbildung

Das Schreiben bringt mir Klarheit. Wenn ich beginne, ein Thema für einen Blogbeitrag aufzubereiten, lese ich Fachliteratur noch einmal mit einem anderen Blick. Ich vertiefe mein Wissen in diesem Bereich und bilde mich damit stetig weiter. Beim Schreiben verknüpfe ich dann Erfahrungen aus der Praxis mit der Theorie und reflektiere mein bisheriges Vorgehen. Nicht selten erweitert sich dadurch mein Blick, und ich betrachte manches nochmals aus einer anderen Perspektive. Das Schreiben hilft mir, komplexe Themen verständlich zu sortieren – für mich und für andere. Mit jedem Artikel wächst damit nicht nur meine Website, sondern auch mein Verständnis für die Kinder, mit denen ich arbeite und für die Themen, die mich gerade beschäftigen.

Fast alle Blogartikel drehen sich um das Thema Lernen mit LRS oder Rechenschwäche. Einige wenige Artikel sind persönliche Artikel, aber auch diese sind meist ein bisschen eingefärbt. Als Selbstständige gehört meine Arbeit untrennbar zu meinem Leben dazu. Allen Artikeln gemeinsam ist, dass ich durch das Schreiben, mich selbst und meine Arbeit reflektiere und mich damit fachlich wie auch persönlich weiterentwickle. Ich schreibe daher auch in meinen „Ferien“ oder wie diesen Artikel an einem Sonntag, weil es mir einfach Spaß macht.

Mein Blog als persönliche Fachbibliothek

Mittlerweile ist mein Blog auf 105 Beiträge angewachsen. Etwa 40 davon sind persönliche Artikel, wie z.B. meine Fun Facts, was ich früher einmal werden wollte, über mein Studium an der TUCed, meine Want-to-Do-Listen, Rückblicke oder mein Motto für das jeweilige Jahr. Diese Artikel zeigen meine Persönlichkeit, aber auch meine Weiterentwicklung wird darin deutlich. Gerade die Rückblicke schaue ich auch immer mal wieder gerne an. Es ist ein bisschen wie früher das klassische Fotoalbum im Wohnzimmerschrank: Ich kann einen Beitrag herausziehen und nochmal nachlesen, was im letzten Jahr oder einem bestimmten Monat los war. 

Mein Blog ist aber auch eine fachliche Bibliothek für mich. Oft ist es ja so: Man beschäftigt sich mit einem Thema und Monate später weiß man manche Details nicht mehr so genau. Wie hieß nochmal der Autor einer bestimmten Studie, welche positiven Beispiele hatte ich damals alle gesammelt? Habe ich dazu einen Blogartikel geschrieben, kann ich es sehr schnell wiederfinden. Themen, die ich einmal sorgfältig aufbereitet habe, bleiben mir so langfristig verfügbar. 

Ich nutze meinen Blog daher oft als Nachschlagewerk – im persönlichen wie auch im fachlichen Bereich. Ein bisschen ist mein Blog somit mein digitales Gedächtnis, alles ist geordnet, es ist greifbar, wenn ich es brauche und es ist mit mir gewachsen.

Mein Blog als Weg zur Sichtbarkeit

Neben der Funktion als Bibliothek für mich, ist mein Blog gleichzeitig auch für viele Eltern und Lehrkräfte eine hilfreiche Informationsquelle. Indem ich in Suchmaschinen für meine Themen LRS und Rechenschwäche oder Lerntherapie online oder vor Ort gefunden werden, macht mich mein Blog sichtbar. Wer auf der Suche nach Unterstützung für ein Kind mit LRS oder Rechenschwäche ist, kann sich auf meinem Blog ein Bild von mir und meiner Arbeitsweise machen.

Mein Schreibstil und meine Themen zeigen, was mir wichtig ist und wie ich arbeite. Bevor Eltern an mich herantreten, können sie sich so einen Überblick verschaffen. Sie können lesen, wie eine Lerntherapiestunde ablaufen kann, können sich mit wichtigen Informationen rund um das Thema LRS und Rechenschwäche versorgen und nachlesen, wie sie mit mir arbeiten können. Durch meine Blogartikel lernen sie mich vorab ein bisschen kennen und können prüfen, ob ich zu ihnen und ihrem Kind passe. Das schafft Vertrauen und das ist die Basis jeder pädagogisch-therapeutischen Arbeit.

Bloggen schafft Verbindung

Mein Blog ist für mich aber mehr als Öffentlichkeitsarbeit, auch wenn ich damit einen wichtigen Teil dazu beitrage, das Thema Lerntherapie bekannter zu machen. Mit dem Schreiben meiner Blogartikel schaffe ich mir einen Denkraum, ein Wissensarchiv, mehr Sichtbarkeit und darüber hinaus eine Einladung zum Austausch. Denn unter jedem Blogartikel besteht die Möglichkeit zu kommentieren, Fragen zu stellen oder Meinungen zu diskutieren. So kamen schon ganz wunderbare Kontakte zustande und ich konnte mein Wissen mit neuen Impulsen erweitern. Aber auch offline laden meine Blogartikel zum Austausch ein. So wurde ich auf Fachtagungen oder Treffen schon mehrfach auf meinen Blog oder bestimmte Blogartikel angesprochen und habe dabei ganz wunderbare Menschen kennengelernt.

Manchmal treffe ich mich sogar mit Menschen, nur, um gemeinsam zu schreiben. Im Co-Blogging setzen wir uns virtuell zusammen (also jeder vor seinem eigenen Computer), jeder erzählt kurz, woran er gerade schreibt, und dann schreibt jeder für sich los und doch schreiben alle irgendwie zusammen. Das Tolle an diesen Runden ist, dass wir uns gegenseitig Feedback geben und uns gegenseitig motivieren.

Die kurze Antwort auf Inge Batemans Frage „Was schreibst du und warum?“ lautet daher:

Ich blogge, weil es mich weiterbringt und weil es mich mit anderen Menschen verbindet.

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5 Kommentare

  1. Gabi Kremeskötter

    Liebe Sabine,
    dein Blog als eigenes Nachschlagewerk – das hast du klasse kurz und knapp in Worte gefasst, denen ich vollumfänglich zustimmen möchte!
    Unser Wissen haben wir im Kopf, werden wir jedoch einmal danach gefragt, ist es soviel einfacher, auf einen existierenden Artikel von uns zu verweisen – genau so nutze ich meine Datenbank in meinen Kursen und Gesprächen 🙂

    Und ja – Sichtbarkeit wünschen wir uns alle,
    daher sind Blogparaden so ein hervorragendes Instrument, um auch die Verbindung zu anderen herzustellen, die wir sonst nicht kennengelernt hätten 🙂

    In diesem Sinne:

    Wir lesen uns – und schreiben, schreiben, schreiben …

    Herzliche Grüße
    Gabi

  2. Pingback:Lerntherapie stärken, Wissen teilen: 3 Jahre Netzwerkpower

  3. Inge Bateman

    Hallo liebe Sabine,

    Schön, dass du mit diesem gehaltvollen Beitrag dabei bist. „Ich blogge, weil es mich weiterbringt und weil es mich mit anderen Menschen verbindet.“ Besser kann man’s kaum auf den Punkt bringen.

    Ja, Bloggen kann weit mehr sein als einfach nur Fachwissen zu teilen. Es schafft Nähe, lädt zum Mitdenken ein und wird zur eigenen Bibliothek. Gerade in einer Zeit, in der KI vieles glättet, braucht’s genau solche Ecken und Kanten.

    Herzliche Grüße
    Inge

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