Seit etwas über einem Jahr biete ich meinen Schülern die Möglichkeit das 1×1 mithilfe von Bildern auswendig zu lernen. Entwickelt wurde das tolle Material von Miriam Hörth und ich durfte bereits von Anfang an mit testen und Ideen einbringen.
Welche Voraussetzungen gibt es zur Arbeit mit dem Material?
Zunächst muss klar das Prinzip des 1×1 verstanden sein, also dass 7 x 4 = 4 + 4 + 4 + 4 + 4 + 4 + 4 ist. Auch sollte das Ableiten aus den Kernaufgaben vorher bearbeitet sein. So lässt sich z.B. 7 x 4 aus den Aufgaben 5 x 4 und 2 x 4 zusammensetzen. Das Ergebnis von 7 x 4 kann ich mir damit aus diesen Kernaufgaben ableiten. Voraussetzung ist natürlich, dass der Schüler oder die Schülerin sicher im Zahlenraum 100 addieren kann. Ziel beim Lernen des 1×1 ist es, nach und nach alle Aufgaben zu automatisieren, so dass die Ergebnisse aus dem Langzeitgedächtnis abgerufen werden können. Dies fällt vielen Schülern, v.a. solchen mit einer Rechenschwäche, schwer.
Wie können Bilder das Auswendiglernen unterstützen?
Die 1×1 Bilder kommen erst dann zum Einsatz, wenn das Prinzip der Multiplikation bereits verstanden ist (7 x 4 = 4 + 4 + 4 + 4 + 4 + 4 + 4). Oft haben meine Schüler große Schwierigkeiten die Aufgaben, wie in der Schule gefordert, abzuleiten. Es fällt ihnen schwer den Bezug der Zahlen zueinander herzustellen und das Ergebnis abzurufen.
Die Bilder helfen, den Abruf aus dem Langzeitgedächtnis zu unterstützen. Jeder Zahl wird ein entsprechendes Bild zugeordnet, was wiederum mit einer (lustigen / merkwürdigen) Geschichte verknüpft wird. So entstehen verschiedene Abrufreize, die dann helfen, sich an das Ergebnis zu erinnern. Hinzu kommt, dass in diesem einen Bild auch bereits die Divisionsaufgabe und auch Aufgaben mit Platzhalter (7 x __ = 28) enthalten sind. Die Methode bietet also neben der einfacheren Merkbarkeit auch eine Verknüpfung verschiedener Aufgabenformate, so dass die Schüler flexibler mit den Aufgaben umgehen können.
Viele meiner Schüler haben große Schwierigkeiten mit dem Ableiten und Merken von 1×1-Aufgaben. Mit dieser ungewöhnlichen Methode haben sie gute Erfolge erzielt und das 1×1 auf diese Weise gelernt.
Geht es jetzt nur noch mit Bildern?
Jetzt braucht man keine Angst zu haben, dass das 1×1 nur noch mit Bildern gelöst werden kann. Mit zunehmender Übung werden die Bilder überflüssig, bis sie nur noch bei einigen wenigen Aufgaben zum Einsatz kommen und schließlich ganz wegfallen. Dennoch bleiben sie im Gedächtnis und können im Ausnahmefall („Ich erinnere mich nicht mehr an das Ergebnis.“) wieder aufgerufen werden und helfen dann, das Ergebnis zu finden.