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Gehirn-gerecht Rechtschreibregeln erarbeiten

Beim Wort „Rechtschreibregeln“ nehmen fast alle Schüler erstmal Reißaus und gehen in Abwehrhaltung. Wie also kann man Rechtschreibung so gestalten, dass sich auch meine Schüler gerne damit beschäftigen?

Meine Antwort darauf ist: Spielerisch, mit Neugier und der Möglichkeit selbst Dinge zu entdecken und es sich damit zueigen zu machen. 

Neugierig machen

Ist ein Thema so aufbereitet, dass es neugierig macht, ist die Bereitschaft da, sich damit auseinander zu setzen. Das Thema s-Schreibung beginne ich z.B. mit einigen Fragen, die zum Thema hinführen, aber auch ein bisschen lustig sind und zum Nachdenken anregen. Mögliche Fragen können z.B. sein: Was hat Zischen und Summen mit richtig Schreiben zu tun? Was hat das Walross im Fluss zu suchen? Was haben die Wörter „heiß“, „Fass“ und „los“ gemeinsam und was nicht? Durch das Nachdenken bereiten die Schüler ihr Gehirn auf das Kommende zu und sind neugierig auf die Auflösung. 

Regeln entdecken

Im nächsten Schritt geht es darum, Dinge zu entdecken: Welche Schreibungen für den s-Laut gibt es eigentlich? Lassen sich Ähnlichkeiten bei den Wörtern mit gleicher Schreibung feststellen? Welche Regel könnte es geben? Durch das Vergleichen gewinnen die Schüler Einsichten in die Sprache udn können die Rechtschreibregel abstrahieren. Ist eine Regel gefunden, gilt es natürlich diese zu überprüfen. Funktioniert sie immer, kann als Übersicht eine Checkliste erstellt werden mit der man künftig Wörter testen kann, wenn man sich in der Schreibung nicht sicher ist. Am Ende gilt es zu überprüfen, wie sicher man sich nun mit der s-Schreibung fühlt. Sollten vielleicht noch weitere Übungen folgen?

Spielerisch üben

Ein einfaches und daher immer einsetzbares Spiel ist z.B. Stadt-Land-Fluss. Das Spielfeld ist schnell auf Papier aufgezeichnet und variabel einsetzbar. Zur s-Schreibung habe ich z.B. die Kategorien „s – ss – ß“ gewählt. Zu einem Anfangsbuchstaben müssen also Wörter mit der entsprechenden s-Schreibung gefunden werden. Dieses Spiel eignet sich hervorragend zum Nachdenken über Sprache, ohne dass es eine langweilige Stunde wird. Beim Besprechen der Lösungen kommt automatisch die vorher erstellte Checkliste zum Einsatz. Die beim Spielen auch umgekehrt genutzt wird: Ich suche ein Wort mit „ß“. Ich weiß, dass der Vokal davor lang sein muss. Also spiele ich im Kopf mit Buchstaben, bis ich ein passendes Wort zu meinem Anfangsbuchstaben gefunden habe. Auch kommt man beim Besprechen der Lösungen ins Gespräch über Sprache: Wir haben z.B. festgestellt, dass es kein Wort mit „E“ am Anfang gibt, das mit „ß“ geschrieben wird. Um ganz sicher zu sein, haben wir dann noch mit dem Duden abgeglichen. 

So macht auch Rechtschreibung Spaß!

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