Der Sommer 2024 steht für mich und andere Blogger der TCS im Zeichen der Blogparaden. In meiner To-Want-Liste 03/2024 habe ich mir vorgenommen selbst eine Blogparade zu veranstalten und an mindestens 6 Blogparaden anderer Blogger teilzunehmen. Mein erster Beitrag gilt der Blogparade von Conny Jost (Over The Maze): So lebe ich meine 3 wichtigsten Werte im Business! Lange Zeit war ich der Meinung, dass es ausreicht, Werte zu leben, ohne sie zu benennen. Mittlerweile bin ich aber der Überzeugung, dass es wichtig ist, diese Werte, wofür ich mit meiner Person und damit auch mit meinem Business stehe, zu benennen.
Was sind Werte?
Werte sind tief verwurzelte Überzeugungen, die uns in unserem Leben leiten. Wir übernehmen sie häufig unbewusst von unseren Eltern bzw. der Gesellschaft, in der wir leben oder grenzen uns später bewusst dagegen ab. Werte spiegeln unsere Grundhaltung wider und tragen zu unserer Identität bei. Werte geben uns Orientierung und helfen bei der Entscheidung, wie wir handeln möchten. Oft umgeben wir uns mit Menschen, die unsere Werte weitgehend teilen.
Auch in meiner Arbeit als Lerntherapeutin ist es entscheidend, dass die Eltern wissen, wofür ich stehe. Dies hilft ihnen einzuschätzen, ob ich für die Arbeit mit ihrem Kind die Richtige bin. Umgekehrt ist es entscheidend, ob wir die wesentlichen Werte teilen, denn nur dann ist eine gelungene Zusammenarbeit möglich.
Meine 3 wichtigsten Werte
Begeisterung
Meine Schüler sind meist wenig begeistert, wenn sie das erste Mal zu mir in die Lerntherapie kommen. Sie werden in der Regel von ihren Eltern angemeldet und nicht immer war das eine gemeinsame Entscheidung. Nun sollen sie zusätzlich zur Schule, die für sie sehr anstrengend ist, nachmittags mit mir arbeiten und das an Dingen, die ihnen unendlich schwerfallen.
Ich liebe meine Arbeit mit meinen Schülerinnen und Schülern und bei den meisten schwappt diese Begeisterung für die Lerntherapie spätestens nach der ersten Stunde über. Ich freue mich, wenn die Kinder lachend vor der Tür stehen und Spaß daran haben, mit mir zu arbeiten. Jede Stunde bereite ich mit viel Enthusiasmus individuell für jedes Kind vor. So ist sichergestellt, dass immer das geübt wird, was das Kind in diesem Moment weiterbringt. Um das leisten zu können, bilde ich mich regelmäßig fort. Ich habe Spaß daran, Neues aus dem Bereich des Lernens und der Lerntherapie zu lernen und umzusetzen. Das spüren meine Schülerinnen und Schüler. Auch wenn die Themen für sie anstrengend sind, arbeiten sie in der Regel gern mit mir. Eine Schülerin fragte nach der ersten Stunde, ob sie am nächsten Tag wiederkommen dürfte, weil es so viel Spaß gemacht hätte. Für mich ist dies das größte Lob, das ich bekommen kann und in der Schülerin ist die Grundlage für die Begeisterung gelegt. Denn wie sagt Gerald Hüther so treffend: „Begeisterung ist Dünger für das Gehirn.“
Beziehung
Eine gute Beziehung zu meinen Schülerinnen und Schülern ist mir sehr wichtig. Sie bietet die Basis für die weitere Zusammenarbeit. Nur wenn wir eine gute Beziehung aufbauen, können wir vertrauensvoll zusammenarbeiten. Die Schülerinnen und Schüler kommen dann gerne und sind motiviert, mit mir zu arbeiten. Auch, wenn es für sie ein zusätzlicher Termin am Nachmittag bedeutet, also Zeit, die sie lieber mit Freunden und tollen Freizeitbeschäftigungen verbringen würden. Dass eine gute Beziehung sich positiv auf Motivation, die Emotionen beim Lernen, das Lernverhalten und damit auch auf die erbrachten Leistungen auswirkt, ist in vielen Studien belegt (z.B. Hattie (2023)).
Beziehung ist nicht nur die Grundlage für die Arbeit mit meinen Schülerinnen und Schülern, auch zu ihren Eltern ist mir eine gute Beziehung wichtig. Viele Eltern sind mit der Situation überfordert und fühlen sich von Lehrkräften und Schule alleingelassen. Da ist es wichtig, beratend zur Seite zu stehen, aufzuklären und Unterstützungsmöglichkeiten anzubieten. Auch mit den Eltern bietet die Beziehung die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Dies spiegeln sie dann auch unbewusst ihren Kindern zurück und beeinflussen somit wiederum positiv die Lerntherapie.
Zuverlässigkeit
Lerntherapie funktioniert nur, wenn sie regelmäßig stattfindet. Daher ist mir Zuverlässigkeit sehr wichtig. Die Eltern können sich darauf verlassen, dass ich zu den vereinbarten Terminen ihrem Kind zur Verfügung stehe und einen Überblick über die langfristigen Förderziele behalte. Dies ist es auch, was sie an meiner Arbeit schätzen. Einige haben vorher bereits Lerntherapie in größeren Instituten in Anspruch genommen und waren dort von der Zuverlässigkeit enttäuscht: häufig wechselnde Lerntherapeuten, kein kontinuierliches Voranschreiten im Lernprozess. Dies hat sie schließlich zu mir geführt.
Zuverlässigkeit erwarte ich aber auch von den Eltern meiner Schüler. Ihre Aufgabe ist es, die Schüler regelmäßig und zum vereinbarten Termin zu mir zu schicken oder zu bringen. Denn nur so können wir erreichen, dass das Kind die Möglichkeit hat, Lernfortschritte zu erzielen.
Welche Auswirkungen haben Werte auf meine Arbeit?
Diese 3 Werte, neben vielen weiteren, leiten mich in meiner Arbeit und dafür stehe ich mit meiner Person. Begeisterung, Beziehung und Zuverlässigkeit sind Werte, die den Erfolg der Lerntherapie entscheidend beeinflussen. Nur wenn ich mit Begeisterung bei der Sache bin, kann ich auch meine Schüler (wieder) für das Lernen begeistern. Eine gute Beziehung hat unmittelbaren Einfluss auf die Lernleistungen und Fortschritte sind nur möglich, wenn die Lerntherapie zuverlässig stattfindet.
Sind wir nicht in der Lage eine gute Beziehung aufzubauen oder sehen Eltern die Einhaltung der vereinbarten Termine als nicht so wichtig an, kommt es auch vor, dass ich das Therapieverhältnis vorzeitig beende. Denn so sind keine Fortschritte möglich und ein anderes Kind hat dann die Möglichkeiten auf einen Therapieplatz.
Passen diese Werte auch in dein Weltbild? Dann kannst du hier nachlesen, wie du 2024 mit mir zusammenarbeiten bzw. lernen kannst.
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Pingback:Wie läuft eine Lerntherapie-Stunde ab? - Sabine Landua
Liebe Sabine, dein Titelbild macht so richtig Lust deinen Artikel zu deinen Werten zu lesen 😀.
Interessant fand ich vor allem zu lesen, dass du ganz explizit eine Beziehung zum Kind und gezielt zu den Eltern aufbaust.
Ich selbst wurde durfte/musste zu einer Lerntherapeutin. Gleichzeitig hat es mir sehr geholfen (retrospektiv betrachtet 😉), dass die Lerntherapeutin nicht nur zu mir einen guten Draht hatte, sondern auch zu meinen Eltern. Denn so habe ich die Übungen auch außerhalb der Stunden mit ihr gemacht.
Merci 💚, für deinen Einblick in deine Welt.
Liebe Conny, ohne eine gute Beziehung läuft in meiner Arbeit gar nichts. Umgekehrt wird Lernen so viel leichter, wenn wir eine gute Beziehung zueinander haben. Das Schreiben hat mir wirklich Spaß gemacht und Klarheit gebracht. Danke für die Inspiration zu diesem Artikel!
Pingback:KW31/2024: Alle TCS-Blogartikel - The Content Society
Liebe Sabine,
dein erster Wert – Begeisterung – schwappt beim Lesen gleich auf mich über. Er durchwebt jeden deiner Blogartikel. Deine Arbeit ist so wertvoll, sowohl für deine Schülerinnen und Schüler als auch für ihre Eltern. Ich hoffe so sehr, dass du viele Lehrkräfte erreichst und sie sich von deiner Begeisterungsfähigkeit anstecken lassen.
Sehr herzlich
Pia
Hallo Pia,
vielen lieben Dank für diesen lieben Kommentar! Ich freue mich, dass man meine Begeisterung auch beim Lesen verspüren kann. Ich habe den besten Beruf der Welt und setze alles dran, mit meinem Blog möglichst viele Menschen zu erreichen.
Ganz liebe Grüße
Sabine