Menü Schließen

Lernförderung ohne Druck: Lernchancen im Alltag entdecken

Plakat mit von Kindern gestalteten Umrissfiguren, Titel: Lernen ist mehr als Schule, Text: Lernchancen im Alltag entdecken

Wann hat dein Kind das letzte Mal etwas gelernt?

Diese Frage stelle ich dir, während wir hier gerade mitten in den Sommerferien sind. Lernen verbinden wir in der Regel mit Schule, Ausbildung oder Kursen, in denen wir nach Lehrplan etwas vermittelt bekommen. Oft hat unsere Vorstellung mit Büchern und dem Ausfüllen von Arbeitsblättern zu tun. Genau dies haben mir meine Schüler erklärt, als ich sie gefragt habe, was Lernen denn eigentlich bedeutet.

Doch Lernen ist so viel mehr! Lernen ist nicht nur die Übungszeit, in der wir bewusst an einem Thema arbeiten, Lernen geschieht oft ganz nebenbei. Wir bekommen gezeigt, wie man Pfannkuchen macht oder den Schläger beim Minigolf hält und machen es nach. Wir rechnen aus, wie viel wir für drei Kugeln Eis bezahlen müssen oder lesen eine Spielanleitung. Wir lernen im Alltag, ohne dass es sich wie Lernen anfühlt. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du diese Chance nutzen kannst, um dein Kind beim Lesen-, Schreiben- und Rechnenlernen zu unterstützen.

Du willst direkt loslegen? Dann melde dich gleich zu meinem Newsletter an und erhalte als Dankeschön meine kostenfreie Ideensammlung 50+ Alltagsideen mit praxiserprobten Anregungen für die Förderung der Grundfertigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen. Die Sammlung enthält Tipps für jüngere Kinder als auch für Schüler der höheren Klassen – such dir einfach das Passende heraus.

Warum Lernförderung im Alltag so wertvoll ist

Meine Schüler mit LRS oder Rechenschwäche stehen dem Thema Lernen oft skeptisch gegenüber. Das ist nur allzu verständlich: Schulisches Lernen ist für sie häufig mit Frust, Druck und wenig Motivation verbunden. Nicht selten verfestigt sich dabei das Gefühl: „Ich kann das nicht.“ In der Lerntherapie arbeiten wir deshalb Schritt für Schritt daran, Kompetenzen im Lesen, Schreiben oder Rechnen aufzubauen und so zu der Einsicht zu gelangen: „Ich schaffe das noch nicht, aber wenn ich weiter dranbleibe, wird es mir gelingen.“

Lernen findet aber nicht nur in der Schule statt! Gerade im Alltag steckt eine Fülle an Möglichkeiten, Lesen, Schreiben oder Rechnen auf natürliche und sinnvolle Weise zu üben – wenn man die Lernchancen als solche erkennt. Ob beim Einkaufen, Kochen, Spielen oder Erzählen: Kinder können überall dazulernen, ganz ohne Leistungsdruck. Dieses Alltagslernen passiert spielerisch, fast nebenbei und ist oft nachhaltiger als reine Übungsaufgaben. Gleichzeitig erleben die Kinder dabei: „Ich kann etwas!“ und es entsteht ein Gefühl von Selbstwirksamkeit, das in der Schule oft zu kurz kommt.

Viele tolle Beispiele zum Lernen außerhalb des Klassenzimmers findest du in meiner Blogparade vom Sommer 2024. Hier haben 16 Blogger ihre Beispiele geteilt, was sie außerhalb der Schule gelernt haben. Schau gerne mal rein.

Wie Lernen im Alltag ganz natürlich gelingt

Im Alltag wird deutlich, wofür Lesen, Schreiben oder Rechnen überhaupt gebraucht wird: Das genaue Abmessen bei einem Rezept, das Lesen einer Spielanleitung oder das Rechnen mit Geld haben einen Sinn. Sie sind entscheidend für das Gelingen. So bekommt Lernen Relevanz und wird als hilfreich und bedeutsam erlebt.

Hierbei geht es nicht um schulische Inhalte oder das Abarbeiten von Lehrplänen, sondern um etwas viel Grundlegenderes: den Aufbau von Grundkompetenzen im Lesen, Schreiben und Rechnen und das Verstehen von Zusammenhängen. All das lässt sich im Alltag ganz nebenbei fördern, oft sogar wirksamer als durch formale Übungen.

Lesen und Schreiben brauchen wir zum Beispiel beim gemeinsamen Kochen, beim Lesen des Rezepts oder dem Schreiben der Einkaufsliste, beim Lesen von Spielanleitungen oder dem Schreiben von Nachrichten an Großeltern oder Freunde. 

Rechenfähigkeiten werden beim Einkaufen, beim Spielen von Gesellschaftsspielen oder beim Abmessen von Zutaten geschult – mit echten Zahlen, echten Konsequenzen und echtem Nutzen. Und auch die Konzentration kann durch kleine Achtsamkeitsübungen im Alltag gestärkt werden, etwa beim bewussten Zuhören, gezielten Beobachten oder Umsetzen von Anleitungen. Eine weihnachtliche Anleitung findest du unter Faltsterne – Mathe im Advent.

Wer mit wachen Augen durch den Tag geht, entdeckt viele dieser kleinen Lernmomente. Sie sind oft unscheinbar, aber genau darin liegt ihre Stärke: Sie holen das Lernen ins Leben zurück.

Du fragst dich, wie du das konkret umsetzen kannst? Melde dich über diesen Link zu meinem Newsletter an. Als Dankeschön schicke ich dir meine Sammlung mit über 50 Ideen, die sich leicht in den Alltag einbauen lassen, ohne Extra-Material oder Druck.

Was du beachten solltest

Lernen in Alltagssituationen fällt Kindern oft leichter als in der Schule, denn es geht um das Erreichen eines Ziels, das für sie selbst bedeutsam ist. Ob ein Kuchen gelingt, das neue Spiel verstanden wird oder der Einkauf klappt: Lesen, Schreiben und Rechnen sind hier kein Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck. Kinder erleben, dass ihr Mitdenken, Mitreden und Mitgestalten einen echten Unterschied macht. 

Im Mittelpunkt steht das gemeinsame Tun, mit Neugier, Spaß und echtem Interesse füreinander. Fehler gehören dabei unbedingt dazu und sind ein natürlicher Teil jedes Lernprozesses. Sie zeigen, dass dein Kind etwas ausprobiert hat, eigene Wege sucht und aktiv lernt. Gerade in familiären Situationen, in denen Vertrauen herrscht, können Kinder sich trauen, Fragen zu stellen, Neues zu versuchen oder auch mal zu scheitern, ohne Angst vor Bewertung.

Wichtig ist dabei, dass du nicht versuchst, den Alltag heimlich in eine „zweite Schule“ zu verwandeln. Es geht nicht darum, Lerninhalte versteckt durchzusetzen, sondern darum, echte Lerngelegenheiten zu erkennen. Orientiere dich dabei daran, was dein Kind gerade interessiert. Vielleicht geht es heute ums Messen, morgen ums Planen und übermorgen ums genaue Zuhören und gerade diese Vielfalt macht das Lernen in Alltagssituationen so erfolgreich. Oft reicht es, mit offenen Augen durch den Alltag zu gehen oder kleine Veränderungen vorzunehmen, um neue Lernchancen zu entdecken.

Fazit: Kleine Impulse – große Wirkung

Lernen fällt Kindern mit Lese-Rechtschreib- oder Rechenschwäche oft schwer und Üben ist häufig stressbelastet. Das Lernen in Alltagssituationen kann hier entlasten, denn Lesen, Schreiben und Rechnen werden als sinnhaft erlebt und führen zu einem selbst gewählten Ziel. Gemeinschaftliches Arbeiten an Projekten entlastet davon, alles alleine können zu müssen, schafft Verbindungen und das Erreichen des Ziels wirkt sich positiv auf das Selbstwertgefühl aus. Gemeinsames Lernen im Alltag ist damit oft wirksamer und macht deutlich, dass Lernen mehr ist als nur schulisches Lernen. Alltagslernen bringt Leichtigkeit und Sinn ins Spiel und kann so verlorene Lernfreude zurückholen und das schulische Lernen positiv unterstützen.

Hast du Lust auf 50+ einfache, effektive Ideen für Lernförderung im Alltag? Dann melde dich über diesen Link zu meinem Newsletter an und erhalte als Dankeschön meine Sammlung an Alltagsideen, um das Lesen, Schreiben und Rechnen zu fördern.

Button zum Download 50+ Alltagsideen

Ähnliche Beiträge

1 Kommentar

  1. Pingback:KW28/2025: Alle TCS-Blogartikel - The Content Society

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner