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September 2025: Ein Monat voller Begegnungen und neuer Ideen

Sabine Landua im Zwinger Dresden

Der September stand für mich ganz im Zeichen toller Begegnungen und Gespräche. Neben vielen Coaching-Gesprächen konnte ich ein tolles Netzwerkwochenende in Dresden verbringen. Einmal im Jahr treffen wir uns „live“, dieses Mal schon zum 4. Mal. In unzähligen Gesprächen konnte ich wieder viele neue Impulse mitnehmen. 

Ebenfalls wie jedes Jahr im September, habe ich mich auch dieses Mal wieder am Aktionstag Legasthenie und Dyskalkulie beteiligt, um das Thema, das mir besonders am Herzen liegt, mehr in die Öffentlichkeit zu bringen. Gemeinsam mit Susanne Seyfried durfte ich auf dem Betzold-Blog wieder einen Gastartikel veröffentlichen. Darüber hinaus haben viele kleine Projekte und Begegnungen den Monat bereichert. Ein Rückblick auf einen Monat, der wieder gezeigt hat: Gemeinsam lässt sich viel bewegen.

Aktionstag Legasthenie & Dyskalkulie – ein neuer Gastartikel

Wie jedes Jahr habe ich mich im September mit einer Aktion am bundesweiten Aktionstag Legasthenie und Dyskalkulie am 30.09. beteiligt. Wie in den vergangenen Jahren auch, durfte ich mit Susanne Seyfried einen Gastartikel auf dem Betzold-Blog veröffentlichen. Bereits in den Sommerferien haben wir zusammen den Blogartikel zum Thema Mit Schülerinnen und Schülern über Lernstörungen sprechen – Impulse für Lehrkräfte geschrieben. Geht man davon aus, dass in jeder Klasse mindestens 1-2 oder manchmal auch mehr Schüler mit einer Lernstörung sitzen, ist das kein Thema, vor dem man die Augen verschließen kann. 

Kinder mit Lese-Rechtschreib-Störung (LRS) oder Rechenschwäche kämpfen oft mit Selbstzweifeln und der Angst, schulischen Anforderungen nicht gerecht zu werden. Erfahren sie keine Unterstützung, ziehen sie sich zurück und versuchen, Leistungssituationen zu vermeiden. Manchmal führt das sogar bis hin zur Schulverweigerung. Doch nicht nur die Schüler selbst leiden darunter: Auch das Klassenklima wird belastet, wenn Lernen mit Druck und Unsicherheit verbunden ist. Gleichzeitig fragen sich Mitschülerinnen oft, warum manche Kinder einen Nachteilsausgleich erhalten und andere nicht. Diese Unwissenheit schafft Raum für Vorurteile wie „Die übt einfach nicht genug“.

Hier hilft es, das Thema in der Klasse aufzugreifen. Ein kurzes, offenes und altersgerechtes Gespräch mit der Klasse beugt Ausgrenzung und Vorurteilen vor und fördert ein unterstützendes Miteinander, wie eine Pilotstudie von Gabriel, Griepenburg und Schuchardt (2021) eindrucksvoll belegt. Unsere Impulse zeigen, wie das einfach, ohne viel Vorbereitung und ohne viel Unterrichtszeit zu investieren, umsetzbar ist.

Unsere Gastartikel aus den letzten beiden Jahren, mit tollen Impulsen aus dem Lerntherapeutennetzwerk, findest du hier:

Lerntherapeutenpower – unterwegs oder beim gemeinsamen Bloggen (Foto: Susanne Seyfried)

Brief an das Zukunfts-Ich – eine Methode für mehr Motivation und klare Ziele

Im September habe ich mit vielen meiner Schüler einen Brief an ihr Zukunfts-Ich geschrieben. Einen Brief, den sie erst am Tag der Halbjahreszeugnisse öffnen werden. Dieser Brief sollte so geschrieben sein, dass sie sich am Zeugnistag darüber freuen, wenn sie ihn lesen. Nebenbei regte das Schreiben meine Schüler dazu an, darüber nachzudenken, was eigentlich ihre Ziele für das nächste Halbjahr sind. Was wollen sie erreichen und worauf können sie stolz sein, wenn sie im Halbjahr dann zurückschauen?

Der Brief an das Zukunfts-Ich ist eine wunderbare Methode der Selbstreflexion: Indem wir einen Brief an unser zukünftiges Ich verfassen, gelingt es uns, Ziele so zu beschreiben, als wären sie bereits Wirklichkeit. Anstatt uns in unbestimmten Wünschen zu verlieren, formulieren wir eine persönliche Nachricht, die uns als jemanden zeigt, der diese Ziele schon verwirklicht hat. So schaffen wir uns Motivation und das nötige Selbstvertrauen an der Umsetzung dieser Ziele auch zu arbeiten.

Für viele Schüler war diese Art zu schreiben erstmal ungewohnt, aber mit etwas Unterstützung sind ganz wunderbare Briefe entstanden. Hier ein paar Auszüge (natürlich mit Erlaubnis der jeweiligen Schüler!):

Die Briefe ruhen jetzt sicher verwahrt in meinem Schrank und warten darauf, pünktlich zum Halbjahreszeugnis zugestellt zu werden. Ich bin gespannt, was meine Schüler dann zu ihren „Briefen aus der Vergangenheit“ sagen werden.

Netzwerktreffen in Dresden – Austausch und viele neue Impulse

An einem Wochenende im September habe ich mich mit dem Lerntherapeutennetzwerk in Dresden getroffen. Zusammen mit 10 Netzwerkkolleginnen und 4 externen Kolleginnen aus Dresden habe ich eine wunderbare Zeit verbracht. In unzähligen Gesprächen haben wir uns über unsere Arbeit, mögliche Methoden und Therapiematerialien ausgetauscht. Ein Schwerpunkt am Samstagmorgen war das Thema Konzentrationsförderung bzw. Erarbeiten von Merkstrategien. Bettina Häntsch stellte uns das Memo-Training vor, ein Gedächtnistraining für Kinder ab 7 Jahren. Mit Memo, dem vergesslichen Elefanten und seinen tierischen Freunden werden die Gedächtnisstrategien ganz wunderbar in eine Rahmengeschichte eingebaut. Ich bin gespannt, mit welchen Schülern ich das Training umsetzen werde. 

Selfie von 6 Lerntherapeutinnen in der Hotellounge
Arbeitstreffen des Lerntherapeutennetzwerks: Ein Tisch mit vielen Materialien und interessierten Lerntherapeutinnen darum gruppiert

In den vielen Gesprächen wurde auch noch einmal deutlich, dass wir für eine Lerntherapie stehen, die sich an den S3-Leitlinien orientiert. (Die S3-Leitlinie für LRS befindet sich gerade in der Überarbeitung und soll bis Ende des Jahres fertiggestellt sein. Die Leitlinie für Rechenschwäche kannst du hier einsehen.) Wir sind als Lerntherapeuten gut qualifiziert und verwenden in unserer Arbeit Materialien, die wissenschaftlich nachgewiesen erfolgreich sind (evidenzbasiert). Eltern können sich daher bei uns darauf verlassen, dass unsere Lerntherapie wissenschaftlichen Standards entspricht und sie kein Geld für leere Heilsversprechen ausgeben („In einer Woche kann dein Kind lesen.“ „Sicher in der Rechtschreibung nach nur einem Intensivwochenende.“). Das ist einfach nicht seriös. Wenn dich das Thema interessiert, kannst du hier weiterlesen: 

Auch die Besichtigung der Stadt kam natürlich nicht zu kurz und so konnten wir am Wochenende Dresden bei herrlichstem Sonnenschein (und fast 30 Grad) erkunden. Vor der Sonnenuhr standen wir eine ganze Weile und es gelang uns nicht wirklich, die Uhrzeit abzulesen. Es war übrigens 11:35 Uhr. Die Lösung haben wir aber erst später gefunden – wir hatten die Sommerzeit nicht berücksichtigt! 

4 Lerntherapeutinnen in Dresden unterwegs
Sonnenuhr in Dresden, Uhrzeit 11:35 Uhr

Am Samstag Nachmittag spazierten wir über das „Blaue Wunder“ und fuhren mit einer Standseilbahn zu einem wunderbaren Restaurant mit sehr leckerem Essen und herrlichem Blick über Dresden. 

Das "blaue Wunder" in Dresden mit Blick über die Elbe
Standseilbahn in Dresden
Sonnenhof-Bowl mit leckerem Gemüse und Lachs
Blick über Dresden

Vielen Dank an Bettina Häntsch, die uns ihre Stadt auf so vielfältige Art nahebringen konnte und an alle Teilnehmerinnen für die vielen wunderbaren Gespräche und Materialvorschläge! Wie immer bin ich mit vielen neuen Ideen nach Hause zurückgekehrt (diesmal übrigens mit dem Auto, nachdem ich im letzten Jahr mehrfach meine Schwierigkeiten mit der Bahn hatte). Ich freue mich auf unser nächstes Live-Treffen in Stuttgart im September 2026 und unsere Online-Treffen in der nächsten Zeit.

Was im September 2025 sonst noch los war

  • Zusammen mit Susanne Seyfried habe ich im Lerntherapeutennetzwerk einen Austausch zum Thema „Online-Lerntherapie“ gestaltet. Durch unsere langjährige Erfahrung in dem Bereich konnten wir viele Fragen klären und neue Impulse mitnehmen. Wenn du mehr wissen willst über Online-Lerntherapie und warum das funktioniert, kannst du hier weiterlesen.
  • Mit meinem Vater habe ich unsere Wohnung im Schwarzwald einem Makler übergeben. Ich hoffe, dass sich die Wohnung so gut verkaufen lässt. Für uns ist sie als Ferienwohnung einfach zu weit weg.
  • Ich war mal wieder mit meiner lieben Kollegin Silke frühstücken. Beim nächsten Mal wird auch noch unsere Netzwerk-Kollegin Pia dazukommen, die kürzlich wieder nach Wolfsburg gezogen ist. Wir werden hier noch zur Lerntherapeutenhochburg!
  • Mein Coaching für (angehende) Lerntherapeuten ist gut angelaufen und ich habe mehrere sehr gute Gespräche geführt. Neben Lerntherapeuten waren auch viele Lehrkräfte dabei, die nach Berufsalternativen suchen. Einerseits finde ich es schade, dass viele tolle Lehrkräfte der Schule den Rücken kehren. Auf der anderen Seite kann ich das sehr gut nachvollziehen, schließlich bin ich auch aus dem Schuldienst ausgestiegen. Wie sagte eine Kollegin im Gespräch: „Eine Zeit lang kann ich das System noch aushalten, aber keinesfalls bis zur Rente.“ Das sagt einfach alles!
  • Ich hatte wieder Supervision mit meiner Online-Gruppe. Wieder habe ich viele wertvolle Impulse mitgenommen.
  • Ich habe meine neue Brille und kann endlich wieder richtig gut lesen!
  • Unser Garten wurde von einem Gärtnertrupp auf Vordermann gebracht. Endlich sind alle Büsche gestutzt, nachdem sie so hoch waren, dass wir sie selbst mit unseren Werkzeugen nicht mehr schneiden konnten.
  • Im Lerntherapeutennetzwerk hatten wir einen tollen Austausch zum Thema „Rituale in der Lerntherapie“. Wie immer, konnte ich viele Impulse mitnehmen. Das Bild vom „Stuhl“ und das „Konfettiglas“ habe ich direkt im Anschluss mit meinen Schülern umgesetzt.

Was ich im September 2025 gebloggt habe

Ausblick auf den Oktober 2025

  • Ich muss die Umsatzsteuerbefreiung für meine Lerntherapie verlängern lassen. Das letzte Mal ging das problemlos – ich hoffe, diesmal auch.
  • Wir gehen mit Freunden in einem neuen Lokal frühstücken. Ich bin schon sehr gespannt, wie das Buffet aussehen wird.
  • Frau Dr. Küspert wird im Lerntherapeutennetzwerk einen Vortrag zu „Lexi“ und den Exekutiven Funktionen halten. Darauf freue ich mich sehr und habe auch schon konkrete Fragen!
  • In Niedersachsen haben wir im Oktober zwei Wochen Herbstferien. Zeit für alle, um sich zu erholen.

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1 Kommentar

  1. Susanne Seyfried

    Ich fand das Netzwerktreffen in Dresden ebenfalls richtig schön, liebe Sabine! Dein Rückblick fängt die besondere Stimmung des Wochenendes wunderbar ein – so viele inspirierende Gespräche, neue Impulse und herzliche Begegnungen.
    Besonders toll fand ich, dass diesmal auch Kolleginnen dabei waren, die (noch) nicht Teil unseres Netzwerks sind – das hat unseren Austausch enorm bereichert.

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